Der Adler ist das am häufigsten genannte Tier in der Bibel. Immer wieder wird dieses Bild verwendet, um Parallelen zu unserem Leben herzustellen. Eine besondere Eigenschaft des Adlers ist, dass er sich jeden Tag eine Stunde zurückzieht, meist auf einen Felsen, um seine Federn zu reinigen.

Warum sich ein Adler jeden Tag eine Stunde reinigt?

Der Adler hat dafür einen sehr guten Grund: Wenn er das nämlich nicht macht, wird er sterben. Er stirbt nicht, weil er im Dreck erstickt, sondern er stirbt, weil seine Federn spröde und dreckig werden. Dadurch entsteht im Sturzflug bei der Jagd ein Pfeifton, welcher von der Beute wahrgenommen werden kann. Somit ist diese vorgewarnt und kann sich in Sicherheit bringen. Der Adler wird also verhungern.

Was hat das mit unserem Leben zu tun? Oder was könnten unsere Federn und der Dreck in den Federn sein? Was könnte dieser Pfeifton sein? Und was in uns kann sterben?

Jesus hat uns hier zu diesem Thema etwas vorgelebt. In Markus 1, 35 steht:

„In aller Früh, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten.“

An anderen Stellen heißt es, dass er sich auf einen Berg (Felsen) zurückzog um zu beten. Sogar Jesus hat offensichtlich solche Felsenzeiten in seinem Leben benötigt. Es war ihm klar, dass wenn wir solche Zeiten nicht haben, es auch in unserem Leben anfangen kann zu pfeifen und dieses Pfeifen auch in unserer Umgebung wahrgenommen wird.

Ein Adler macht 3 Dinge, wenn er seine Federn pflegt:

1) Das Federkleid vom Dreck reinigen

Erstens durchsucht er sein Federnkleid nach Dreck und entfernt diesen Dreck kommt in die Federn durch den Alltag, durch die Jagd oder Nestpflege.

So ist es auch bei uns. Diesen Dreck nennt die Bibel Sünde, das heißt Zielverfehlung. Nämlich die Verfehlung des Zieles, dass Gott unser Leben zum Aufblühen bringen will.

Das können Gedanken, Emotionen oder Taten sein welche uns destruktiv beeinflussen oder anderen Schaden zufügen. Es kommen Sorgen in unser Leben, Neid, Unzufriedenheit, Zukunftsängste. Jeden Tag kommt Dreck an unsere Federn und es fängt an zu pfeifen, wenn wir diesen Dreck nicht suchen, anschauen und entfernen. Erst hören vielleicht nur wir das pfeifen, irgendwann hört es aber auch unsere Umgebung.

In 1. Johannes 1, 9 steht:

„Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, dann erfüllt Gott seine Zusage treu und gerecht: Er wird unsere Sünden vergeben und uns von allem Bösen reinigen.“

Die Botschaft hier lautet: Wenn du in einer lebendigen Gottesbeziehung lebst, die Vergebung annimmst, die Jesus dir am Kreuz anbietet und deinen Dreck dort am Kreuz eintauscht, dann hat er sich bereits vor 2000 Jahren entschieden, dir alles zu vergeben. Alles, egal was es ist. Ob es nun ein bisschen Staub oder ein ganzer Dreckshaufen ist, es ist vergeben, du musst es nur annehmen.

Aber das ist nur ein Teil vom Dreck wegnehmen – es ist auch wichtig zu hinterfragen: Woher kommt der Dreck eigentlich? Warum tue ich, das was ich tue? Und da ist es nützlich, sich mit einem Freund / einem Mentor mal Zeit zu nehmen und der Sache auf den Grund zu gehen. Wenn du Dinge wie Unausgeglichenheit, Unruhe, Angst, Hoffnungslosigkeit, Einsamkeit, Schlaflosigkeit, Unsicherheit, Reizbarkeit oder Bitterkeit in deinem Leben bemerkst, dann solltest du der Sache auf den Grund gehen, denn da hört dich deine Umgebung wahrscheinlich schon pfeifen.

2) Die Federn werden geölt

Als zweiten Schritt macht der Adler etwas sehr Spannendes. Er hat in seinem Schnabel Drüsen, aus denen er ein Öl-ähnliches Sekret absondern kann. Der Adler zieht also seine Federn durch den Schnabel und ölt sie ein. Er imprägniert sie so zu sagen.

Warum macht er das?

Zum einen um die Federn geschmeidig zu halten, damit sie nicht spröde werden. Auch damit bei der nächsten Jagd der Dreck nicht so leicht haften bleibt, sondern abperlt. Und schließlich, damit wenn er ins Wasser eintaucht, sein Federnkleid sich nicht mit Wasser vollsaugt wie einen Schwamm, sondern dass auch das Wasser abperlt.

Dieses Öl, dass der Adler hier verwendet, kann ein Symbol für den Heiligen Geist sein. In Lukas 4,18 steht:

„Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt.“

Wenn du mit Gott eine Felsenzeit verbringst, dann kannst du deine Lasten abladen, Gott deine ToDos mitgeben und dich auskotzen. Aber bleib nicht da stehen. Da wird’s erst interessant.

Gott möchte dich mit diesem Öl ausstatten, dich imprägnieren – die Bibel verwendet auch oft das Wort „Salbung“ – sodass du, wenn du keine Liebe für jemanden hast, er dir Liebe gibt. Wenn du keine Geduld mit jemanden hast, er dir seine Sicht auf diese Person gibt. Wenn dir jemand auf die Nerven geht, zu Hause oder in der Arbeit, dass das immer mehr abperlt und nicht dein Federnkleid beschmutzt, sondern dass du immer mehr zum Segen für andere und auch für die selber werden kannst.

3) Kaputte Federn werden ersetzt

Das letzte was der Adler auf dem Felsen macht ist, er reißt kaputte Federn aus. Es gibt Federn, da hilft das ganze Putzen und imprägnieren nichts mehr, die sind einfach kaputt und gehören raus. Das macht der Adler dann auch konsequent und im Jahresschnitt wird der Adler jede Feder seines Gefieders einmal ausgetauscht haben. Es dauert ca. 40 Tage bis eine Feder vollständig nachgewachsen ist. Die Zahl 40 steht in der Bibel für Veränderung und Wiederherstellung. Die Feder, die der Adler ausreißt, wird nicht sofort ersetzt, sondern es ist ein Prozess, es dauert Zeit, bis Neues wächst.

Auch wir tun gut daran, immer wieder mal unsere Leben zu prüfen und zu schauen, wo gibt es Wurzeln und Dinge, die einfach ausgerissen werden müssen, die uns nicht oder nicht mehr guttun. Diese Federndurchsicht kann alleine oder auch zusammen mit einem Freund passieren. Es kann ja sein, dass es Stellen an unserem Federnkleid gibt, wo wir nicht hinsehen und wo uns jemand anderer sagen muss: Schau, da sehe ich eine Feder, sie solltest du mal besser ausreißen – die pfeift. Wenn du willst, helfe ich dir.

Solche Federn können Freundschaften sein, die keine guten Früchte bringen. Es kann auch ein Hobby sein, das die ganze Freizeit vereinnahmt, sodass die Familie darunter leidet. Oder aber eine Angewohnheit, die zwar lieb und teuer ist, Zerstörung in bestimmten Lebensbereichen bringt.

Fazit

Sei ermutigt, dich regelmäßig auf deinen Felsen zurückzuziehen und zusammen mit Gott dein Gefieder zu putzen, von Dreck zu reinigen, dich einölen zu lassen und wenn notwendig Federn auszureisen.

Das wird dir helfen, erfolgreich zu sein in dem was du tust, sei es in der Familie, in der Arbeit oder in deinen Beziehungen.

In einem Satz zusammen gefasst könnte man also sagen: Sei keine Pfeife!

Armin Santa


Quellen:

Geboren um zu fliegen, Henk Stoorvogel & Eugéne Poppe, ISBN 978-3-95734-024-5


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