Damit ein Adler auch mit vierzig Jahren noch jung sein kann, muss er einen ständigen Erneuerungsprozess an sich zulassen. Wir können davon lernen und Parallelen für unser Leben ableiten. So viele Christen sind „geistlich“ alt, schwach, bedeutungslos und mühselig geworden. Ihre Aktivitäten dienen nur noch dazu, sich selbst zu bedienen. Sie sind unglücklich und geben Gott und der Welt die Schuld für ihre selbstverursachte Misere.

Damit uns dieses Schicksal erspart bleibt, brauchen wir einen grundlegenden Verjüngungsprozess.

Jung wie ein Adler

Er (der Herr) macht mein Leben reich und erneuert täglich meine Kraft, dass ich wieder jung werde wie ein Adler.

Psalm 103,1-5

…. dass ich wieder jung werde wie ein Adler!

Der Adler ist jener Vogel, mit der längsten Lebenserwartung. Er lebt ungefähr 40 Jahre. Mit zunehmendem Alter werden sein Schnabel und seine Krallen jedoch immer stumpfer und das Federkleid schmutziger und schwerer, sodass er nicht mehr gut fliegen und jagen kann. Deshalb muss der Adler ständig an sich arbeiten.

Die Haupttätigkeit des Adlers ist jagen, Beute machen und sich von der Beute ernähren. Wenn er dazu nicht mehr fähig ist, hat er keine Nahrung und keine Aufgabe mehr im Leben.

Wir alle haben mit zunehmendem Alter vieles erlebt, was uns blockiert, wir haben uns schlechte Gewohnheiten anerzogen oder uns an Gott und Menschen versündigt. Alles dies behindert uns und macht uns schwerfällig, lieblos und alt.


Der Erneuerungsprozess sichert das Überleben

So viele Gemeinden sind alt, schwach und mühselig geworden. Ihr eigener Nachwuchs hat sie verlassen und sie merken nicht, dass sie bedeutungslos und tot sind. Ihre Aktivitäten dienen nur noch dazu, sich selbst zu bedienen.

Damit uns dieses Schicksal erspart bleibt, brauchen wir einen grundlegenden Verjüngungsprozess.

Lasst uns vom Adler lernen!

1.    Den Schnabel schärfen

Foto: Haliaeetus Leucocephalus, px

Der Schnabel des Adlers wächst, je älter er wird, immer länger und er wird stumpfer. Er eignet sich nicht mehr zum Zerlegen der Beute. Er leidet Hunger, obwohl die Natur ihm reichlich Nahrung bieten würde.

Was also tut der Adler? Er wetzt seinen Schnabel an einem Felsen, bis er wieder Messerscharf ist.

Viele Christen haben einen viel zu stumpfen Schnabel bekommen. Sie nehmen kaum geistliche Nahrung auf, und sie sind chronisch, geistlich unterernährt. Geistliche Dinge verlieren an Wichtigkeit und materielle Werte werden immer wichtiger. Schlechte Gewohnheiten schleichen sich ein, man wird unzufrieden, friedlos und gereizt. Die Beziehungen fangen an zu leiden und man gibt anderen die Schuld an der eignen Misere. Dabei ist der Ursprung des Problems ganz simpel; die Person braucht frische Speise!

Wie?

Komm zum Felsen, komm zum Kreuz und wetze deinen stumpfen Schnabel. Demütige dich unter die mächtige Hand Gottes, lies täglich in seinem Wort, benutze Lobpreismusik die dich in Anbetung schwingt und besuche Veranstaltungen, lies geistliche Literatur und suche Menschen auf, mit denen du geistliche Gemeinschaft haben kannst.

Der Heilige Geist will dich wie einen jungen Adler auf die Jagd schicken. Deshalb brauchst du einen scharfen Schnabel, um die Beute zu zerlegen und um dich angemessen zu ernähren.


2.    Krallen schärfen

Wenn die Krallen eines Adlers lang und stumpf geworden sind, kann er seine Beute nicht mehr greifen und zerlegen. Mit seinen messerscharfen Krallen, packt er die Beute und ersticht sie, indem er seine Krallen in sie hineintreibt.

Bild von Markéta Machová auf Pixabay

Wir Christen werden von Jesus aufgefordert Mission zu betreiben. Dies ist nicht eine Option, sondern ein Befehl:

„Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker.“ Matth. 28,19.

Wie geht es uns bei diesem christlichen Kerngeschäft? Wann habe ich das letzte Mal meinen Mund aufgemacht, um Menschen zu Jüngern zu machen? Wann gehe ich hin zu den Völkern, zu meinen Angehörigen, Kollegen, Nachbarn?

Eine Umfrage unter Christen in den USA hat ergeben, dass 95% der Menschen, die sich bekehren, von anderen Christen eingeladen wurden, die weniger als 1 Jahr in einer Gemeinde waren. Bist du bereit aus dieser Statistik auszusteigen und deine stumpfen, überlangen, unbrauchbaren Krallen scharfzumachen?

Der Heilige Geist will dir die alte Schärfe wieder geben. Er will, dass du wieder mit Freimut von Jesus sprechen kannst. Gott will dir das „teuflische“ Gefühl wegnehmen, dass du den Leuten auf den Wecker gehst, wenn du von Jesus redest. Er will, dass du deinen Auftrag als Christ in der Welt erfüllst. Der Heilige Geist will dich befähigen, er will dich erneuern, verjüngen, er will, dass du funktionierst und nicht dahin vegetierst!

Kennst du die Rumpelstilzchen- Christen? Das sind Christen, die hoffen von niemandem erkannt zu werden. „Wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß“.

Jesus sagt ihnen:

„Wer sich aber meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.“

Markus 8,38 Lut


3.    Neue Federn

Foto: Asiabasia px

Ein Adler besitzt ungefähr siebentausend Federn. Sie lassen ihn fliegen, schenken ihm Wärme und Kühlung, bedecken und schmücken zugleich sein Äußeres. Wenn also das Federkleid des Adlers, Mängel aufweist oder gar beschädigt ist, verliert der Adler an Kraft und Schönheit und je nach Schwere, auch sein Leben. Insofern hat das Federkleid in einem Spitzenzustand zu bleiben.

Wie aber gelingt das?

Zuletzt rupft sich der Adler die alten, zerschlissenen, verdreckten Federn aus und es wachsen neue nach. Dieser Prozess darf nie weniger werden, denn ohne ein hocheffizientes Federkleid kann er die Extremsituationen nicht meistern. Eine beständig, andauernde Erneuerung ist also das Geheimnis, wie der Adler seine Frische und Vitalität bewahrt. Immer nur ein paar Federn. Jeden Tag.[i]

Wenn unsere Federn so verdreckt und verklebt sind, können wir nicht mehr fliegen. Wir werden resistent gegen den Heiligen Geist und sind „Schwergewichte“, zu schwer und zu dreckig um in die Lüfte des Geistes zu steigen. Sein „säuseln“, das Sprechen des Geistes, hören wir nicht mehr. Der Heilige Geist hat sich zurückgezogen, weil er nicht in einem Menschen leben will, der voller Dreck und Speck ist. Er zieht sich zurück. Er flieht. Da hilft nur noch eins: Federn lassen, Buße tun, ablegen!

Die Federn wollen täglich gepflegt werden. So zieht der Adler seine Federn durch den Schnabel. Im Schnabel befinden sich Drüsen, die Ölwachs abgeben. So bleiben die Federn elastisch und brechen auch bei extremen Belastungen nicht ab. Und wenn der Adler im Sturzflug ins Wasser taucht, um einen Fisch zu fangen, saugen sich die Federn nicht voll und sind nach dem Auftauchen genauso leicht, wie vorher.[ii]

Dieses Öl steht für die Salbung des Heiligen Geistes, welche wir täglich benötigen, egal, was wir tun! Wir sollen immer wieder erfüllt werden mit dem Heiligen Geist. Danach müssen wir uns täglich neu ausstrecken.

Die Bibel macht einen Unterschied zwischen „sündigen“ und „in Sünde leben“.

Sündigen: „Wenn wir unsere Sünden eingestehen, zeigt Gott, wie treu und gerecht er ist: Er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von jedem begangenen Unrecht.“ ( 1. Joh.1,9 NeÜ)

Anders ausgedrückt heißt das; „hinfallen, Buße tun, aufstehen und weitergehen.“

In Sünde leben: „Wer mit ihm verbunden lebt, der sündigt nicht bedenkenlos weiter. Wer gewohnheitsmäßig sündigt, hat ihn nie gesehen und nie begriffen, wer er ist.“ (1.Joh.3,6 NeÜ)

Anders ausgedrückt heißt das; „hinfallen, mich selbst rechtfertigen, liegenbleiben und weiter sündigen.“

Damit wäre der Adler „fluguntauglich“. Er kann nicht mehr in der Thermik des Geistes aufsteigen, fliegen und Beute machen. Er verliert seinen Lebensinhalt, seine Lebensaufgabe und ist unzufrieden mit Gott und der Welt.


Gebet:

Herr ich möchte zu dem werden, was du für mich bereitet hast. Du hast mir die Natur eines Adlers gegeben. Ich bin dein Kind und hab göttliches Leben in mir; ich entscheide mich für dieses neue Leben, das du mir gibst. Herr bewirke in mir einen Wandel in meinen Lebensgewohnheiten. Ich will mich nähren von geistlicher Nahrung, ich will mich reinigen lassen und ich will nicht mehr in Sünde und Rebellion leben und will anderen Menschen für dich und dein Reich gewinnen.

Amen/ so sei es

S. Kuhn


Flieg Adler flieg – finde deine Identität



„Ich habe euch auf Adlerflügeln getragen“ – sei ein Überwinder!



Bildernachweis: Pixabay License, Freie kommerzielle Nutzung, Kein Bildnachweis nötig

Quellen

[i] Geboren um zu fliegen, Henk Stoorvogel & Eugéne Poppe, ISBN 978-3-95734-024-5

 [ii] Das Erste SWR Natur

Buchempfehlung: Adlerauge, Leo Bigger, fontis Brunnen Basel, ISBN 978-3-03848-028-0

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  1. Hallo ihr Lieben❣️Bin gestern/heute Nacht auf euch gestoßen, weil ich über Adler nachgeforscht hab…
    Finde die Themen im „Pastor‘s Blog“ Alle super, möcht mir gern Zeit nehmen zum lesen…
    Ein neues Thema wäre mir zum Schluß eingefallen: *HERR, ich habe niemand – Am Teich Betesda.*
    Lebe in Linz/Donau, mein Papa kam aus Sterzing. Bin in einer FCG/ Pfingstgemeinde aufgewachsen. Leider gab es da keine Freiheit für den Hl.Geist. Beim Besuch eines Gast-Pastors empfingen aber viele von uns, hauptsächlich Junge, die Geistestaufe…

    1. Liebe Gabriele,
      Vielen Dank für deine Rückmeldung. Es freut mich, dass du in einer christlichen Familie und einer Gemeinde aufgewachsen bist. Wir erleben hier in Südtirol einen großen Hunger nach Beziehung zum lebendigen Gott und dem Heiligen Geist. Deshalb freut es mich, dass auch du die Geistestaufe erlebt hast. Wenn du mal in Südtirol bist, dann heißen wir dich gerne willkommen. Solltest du das Bedürfnis haben mit jemanden zu sprechen, dann rufe mich oder auch meine Frau auf WhatApp an. Schlage uns 2 Termine vor, damit wir dann auch Zeit haben.
      Alles Liebe und Gottes Segen
      Stefan & Margrit Kuhn

  2. „HERR, ICH HABE NIEMAND“ – Am Teich Betesda“ …

    Mein neues Wunschthema für „Pastor‘s Blog“

    Bitte um Rückmeldung, DANKE

    SEGEN❣️ Gabi

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