Eigentlich gibt es in dieser Geschichte zwei verlorene Söhne: Ein Sohn verliehrt sich in der weltlichen Vergnügen und der andere ist verloren im Haus seines Vaters. Beide hatte jedoch keine Beziehung mit dem Vater.

Gott will dein Vater sein und dir Ruhe und Schutz gewähren, egal ob du religiös oder nicht religiös bist. ER ist für dich da. ER nimmt dich mit offenen Armen auf. Der Vater zeigt uns Gottes Herz. Die Söhne zeigen uns Menschen.

Der verlorene Sohn

In meiner Bekanntschaft gab es einen bekannten Unternehmer. Das Unternehmen ging an seinen Sohn über. Während des Studiums lernte er seine bildhübsche Frau kennen. Sie wohnten mit ihren zwei Töchtern im Haus, wo auch das Büro war. Allmählich veränderten sich die Augen des jungen Unternehmers und man konnte vermuten, dass er alkoholabhängig war. Das Verhältnis zu seiner Frau verschlechterte sich, andere Frauen sah man mehr und mehr in seiner Begleitung, nicht selten waren es Prostituierte. Schließlich trennte sich seine Frau und zog mit den Töchtern weg in eine entfernte Stadt .

Das Unternehmen lief indes immer schlechter, bis er alles verkaufte, auch die Wohnung und den Besitz der verstorbenen Eltern. Er wollte mit einer jungen Frau, aus dem Milieu, eine neue Existenz in Südamerika aufbauen. Die neue Flamme zog schon einmal voraus, um das Geld sicher zu investieren und um für die neue Bleibe zu sorgen. Er hat sich sehr gefreut auf diese Zeit. Als er jedoch nach Südamerika nachreisen wollte, war die Frau nicht mehr auffindbar und mit ihr auch das Geld. Er reiste also nirgendwo hin, sondern musste sich mittellos beim Sozialamt melden, damit er nicht auf der Straße landete.

Dieses traurige Familiendrama spielte sich in meiner unmittelbaren Umgebung ab. Jesus erzählte den Rabbinern eine ähnliche Geschichte:

Die Geschichte vom verlorenen Sohn[i]

Der jüngere Sohn geht:

Ein Vater hatte zwei Söhne. Der jüngere von beiden sagte zu seinem Vater: „Vater, gib mir meinen Teil des Erbes.“ So teilte der Vater seinen Besitz unter seine Söhne auf. Der jüngere Sohn nahm alles, was er bekommen hatte, reiste weg in ein fernes Land und verschwendete dort all seinen Reichtum durch ein zügelloses Leben.

Der Vater lässt seinen Sohn die Straße ziehen, die er sich wählte und lässt ihn nach seinen eigenen Wünschen schalten und walten. Nachdem er alles aufgebraucht hatte, geriet er in Armut. So nahm er einen niedrigen Job an und fütterte die Schweine. Er verlangte danach, seinen Magen mit den Schoten zu füllen, die die Schweine fraßen, doch niemand gab sie ihm.

Es ist merkwürdig, dass die Menschen, solange es ihnen gut geht, vielfach nicht an Gott denken. Wenn es ihnen dann schlecht geht, geben viele Menschen Gott die Schuld für ihre Misere. Der jüngere Sohn tut dies jedoch nicht. Das ist seine Rettung.

Der ältere Sohn bleibt:

Er ist in diesem Fall der Haupterbe, auf den zwei Drittel des Gesamtvermögens fallen. Deshalb er bleibt im Hause seines Vaters, gehorcht ihm und arbeitet.

Der Vater sagte am Anfang der Geschichte lange Zeit nichts, er schwieg. So lässt auch Gott schweigend die Menschen machen, was sie wollen.

Der Jüngere kommt zur Besinnung:

Eines Tages kam er zur Besinnung und sagte zu sich selbst: „Die Diener meines Vaters haben genug zu essen, während ich hier zu Tode hungere! Ich will mich aufmachen, zu meinem Vater zurückgehen und ihm sagen: „Vater ich habe gegen den Himmel und gegen dich gesündigt. Ich bin nicht länger wert, dein Sohn zu heißen. Mache mich zu einem deiner Diener!“

Die Umkehr des Jüngeren:

So machte er sich auf und ging zurück zu seinem Vater. Als er noch weit entfernt war, sah sein Vater ihn und wurde von Erbarmen erfüllt. Er rannte seinem Sohn entgegen, warf seine Arme um ihn und küsste ihn. Der Sohn sagte zu ihm: „Vater ich habe gegen den Himmel und gegen dich gesündigt. Ich bin nicht länger wert, dein Sohn zu heißen.“

Die Wiederherstellung des Jüngeren:

Sein Vater jedoch sagte zu seinen Dienern: „Schnell! Bringt das beste Gewand und legt es ihm um! Steckt einen Ring an seinen Finger! Bringt das gemästete Kalb und schlachtet es! Lasst uns ein Fest feiern! Denn mein Sohn war tot und ist wieder lebendig; er war verloren und ist gefunden.“ Und so begannen sie zu feiern.

Der Kuss und die Umarmung zeigt an, dass der Vater seinen Sohn angenommen hat.

Mit dem Siegelring konnte der Sohn nun Verträge im Namen der Familie abschließen.

Die Schuhe an den Füßen waren ein Zeichen des freien Mannes – Sklaven gingen barfuß.

Die Reaktion des älteren Bruders:

Der ältere Sohn ist während der Heimkehr des jüngeren abwesend. Als er von der Feldarbeit nach Hause kam, merkte er, dass etwas besonderes vorgefallen war. Von weitem hörte er schon die Musik und den Reigentanz, wie es bei den festlichen Gastmählern üblich war. Mit etwas Verwunderung, die seine Unzufriedenheit verriet, rief er einen der Knechte zu sich, der ihm Auskunft erteilte. Als er erfuhr, wer zurückgekommen war, weigerte er sich nach Hause zu kommen und an den Feierlichkeiten teilzunehmen. So musste der Vater das festliche Treiben verlassen und ging hinaus zu seinem älteren Sohn[ii]. Dieser hielt dem Vater dessen „ungerechtes“ Verhalten vor, indem er sagte: „Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot nie übertreten, und du hast mir nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich wäre. Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Hab und Gut mit Huren verprasst hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet.“ Daraufhin antwortete ihm sein Vater: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein. Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.

In dieser Erzählung begegnen uns drei unterschiedliche Persönlichkeiten, die unterschiedlicher nicht sein können.

Der liebende Vater

Viele stellen sich Gott als einen knurrigen alten Urgroßvater vor, der im Himmel thront und wie der Zeus seine strafenden Blitze auf die unvollkommene Menschheit schleudert. Dieses absolut falsche Gottesbild spricht Jesus mit seinen Tischgenossen an. Überdies, seine Tischgenossen waren Gesetzesgelehrte. Ihnen erklärte Jesus den Vater: Er ist großzügig, er gibt dem Jüngeren sein Erbteil, lässt ihn in ein fernes Land ziehen, obwohl er ahnt, dass das schief gehen wird. Und er nimmt ihn hinterher mit offenen Armen wieder auf und gibt ihm die Stellung, die er zuvor hatte, bevor er das Erbe verprasste. Er ist da für den Braven, den Religiösen, den Arbeitsamen und er ist auch da für den Halunken, den Verprasser, den verlorenen Sohn. Er liebt sie beide; den Religiösem und den Gottlosen.

 Der ältere Sohn

Mit dem älteren Sohn meinte Jesus wahrscheinlich seine Tischgenossen. Sie verstanden nicht, warum dieser Rabbi, Jesus, sich mit Huren und Zöllnern umgab[iii]. Sie verstanden diese peinliche Szene nicht, als eine stadtbekannte Hure, die Füße Jesu mit ihren Tränen benetzte, sie mit den Haaren trocknete und er ihr noch die Sünden vergab[iv]. Diese Leute waren das religiöse Gewissen des Volkes, die unentwegt die Sünden anderer anprangerten und sich selbst jede Mühe gaben, um sich nicht zu versündigen. Es waren auch jene, die ohne Furcht und Wenn und Aber mit ihren eigenen Brüdern hart ins Gericht gingen, mit dem Jüngeren, der faul, ungehorsam, nicht religiös und unzüchtig lebte. Sie hatten kein Erbarmen mit dem jüngeren Bruder. „Der soll jetzt nur auslöffeln, was er sich eingebrockt hat. Von wegen Party; im Leben bekommt man nichts geschenkt, man muss sich alles selbst hart erarbeiten.“

Frage: Findest du dich in der Geschichte des älteren Bruders wieder?

Der jüngere Sohn

Ja, der Jüngere ist wie so oft das Problemkind. Von den Eltern verwöhnt, keine Lust zu arbeiten, frech, egoistisch, verschleuderte das Erbe des Vaters mit Nutten, Alkohol, Partys und Glückspiel. Das ganze Programm. Er lebt nicht im Jetzt, in der Realität des Alltags, er lebt in einer Parallelwelt, einer Phantasiewelt, in einer Welt der Träume, der Selbstbespiegelung, der Selbsttäuschung. Und wenn er ganz unten angekommen ist, wenn das Geld fertig ist, die Realität ihn eingeholt hat, wenn die guten Freunde weitergezogen sind, besinnt er sich an sein einfaches aber erfülltes und zufriedenes Leben im Haus seines Vaters und kehrt dorthin zurück.

Der verlorene Sohn kam zurück nach Hause, stinkig, schmutzig, von seinem Versagen gekennzeichnet. Was sagt der Vater zu ihm, wenn er ihn sieht? „Schau wie du aussiehst, du hast dein Erbe verprasst, schäm dich…“. Nein, er bringt die Verfehlungen seines Sohnes nicht ans Licht. Er nimmt einen Mantel und deckt seine Schande zu.

Frage: kannst du dich mit dem jüngeren Bruder in dieser Geschichte identifizieren?

Was will Jesus dem Älteren sagen?

Komm zur Ruhe, fange endlich an die Gegenwart des Vaters zu genießen, du musst dir nicht alles erarbeiten, du kannst dich vom Vater beschenken lassen. Du kannst dich darüber freuen, was du hier und jetzt hast. Fange an, das Herz deines Vaters zu deinem zu machen. Wirf dich in die Arme deines Vaters, so wie es dein jüngerer Bruder tut. Freue dich über deinen Bruder, der verloren war, aber nun gerettet ist, der tot war, aber nun ins Leben zurückgekehrt ist.[v]

Wenn wir nur erfassen würden welches potential in den Worten des Vater steckt, wenn er sagte: Aber Kind, du bist doch immer bei mir und alles was mir gehört, gehört auch dir! (Lukas 15, 31). Nur zu oft nehmen wir das Verhalten eines Sklaven ein und dienen so Gott.

Dieser will jedoch, dass wir Söhne und Töchter werden um Sein Erbe  zu verwalten! Er will durch uns, Seine Reichtümer, in die Gesellschaft bringen.

Was will Jesus dem Jüngeren sagen?

Tu Busse, kehre um und schau nicht zurück, was du alles falsch gemacht hast. Dein Vater ist so reich, dass er dir keinen Vorwurf macht, von dem, was du verprasst und verloren hast. Er setzt dich wieder dort ein, wo du warst, als du ihn verlassen hast, er umarmt dich, zerlumpt und stinkend wie du nun einmal bist, als Sein Sohn. Er gibt dir neue Kleider und neue Schuhe und steckt den Siegelring der Familie an deinen Finger und nichts soll an deine erbärmliche Vergangenheit erinnern.


Gebet:

„Gott, ich weiß, dass Du mich liebst, aber ich habe gegen Dich gesündigt.

Danke, dass Jesus das vollkommene Opfer für meine Sünden ist. Ich glaube an Jesus und setze mein Vertrauen auf ihn, dass Er an meiner Steller gestorben ist.

Ich bekenne, dass ich gesündigt habe, und es tut mir leid. Gott bitte vergib mir!

Ich setze mein Vertrauen in Dich Jesus und bitte Dich, mich zurück zu Gott dem Vater zu führen.

Ich stimme zu, von diesem Moment an Jesus als meinem Meister zu gehorchen, und werde die Bibel lesen.

Danke für mein neues und ewiges Leben als Kind Gottes, und, dass ich Gott den Vater kennen lernen darf und aus seiner Fülle leben kann.“

SK


Hat Gott hat einen Namen?


Jesus hat die Schuld der Sünden eines jeden Menschen auf sich geladen, damit wir Zugang zu ewigen Leben bekämen

Jesus sagt: “Komm, folge mir nach!”


[i] T4T Eine Jüngerschafts- ReRevolution, Steve Smith, S.351-358

[ii] Das Evangelium des Lukas erklärt von Fritz Rienecker, R. Brockhaus Wuppertal und Zürich, Brunnen Verlag Giessen

[iii] Matth. 21,31

[iv] Luk. 7,38

[v] Lukas 15, 24, 32

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