Woher beziehen wir unsere Identität? Wer sind wir? Was sollen wir von uns denken? Was sagt uns Gottes Wort dazu?

Lasst uns dazu die Lebensgeschichte von Saulus betrachten.

Aus Saulus wird Paulus

Als Stephanus von den Mitgliedern des Hohen Rates, vor das Stadttor in Jerusalem gezerrt und gesteinigt wurde, stand ein junger, gut ausgebildeter Mann in nächster Nähe. Er verfolgte mit Genugtuung die Steinigung und trug die Obergewänder der Steiniger[i]. Der Mann hieß Saul. Er stammte aus einer jüdischen Familie aus Tarsus, der heutigen Türkei und war wegen des Theologiestudiums in Jerusalem.

Unmittelbar nach der Hinrichtung von Stephanus lesen wir, dass die Gemeinde in Jerusalem „schwer“ verfolgt wurde[ii]. Einer der größten Verfolger war der junge Saul[iii]. Er sah sich berufen, die neue Lehre bis aufs Blut zu verfolgen. Er erbat sich sogar Empfehlungsschreiben vom Hohen Priester, der höchsten jüdischen Instanz in Jerusalem, um die Anhänger dieser Lehre in Damaskus verfolgen zu können. Kurz entschlossen, nahmen er und seine Begleiter Pferde und ritten in das 360 km entfernte Damaskus.

Doch auf dem Weg dorthin, geschah das Unerwartete: Es umstrahlte Saul ein sehr helles Licht aus dem Himmel, das ihn so blendete, dass er vom Pferd fiel und zu Boden stürzte. Gleichzeitig hörte er eine Stimme vom Himmel, die sagte: „Saul, Saul warum verfolgst du mich?“ Worauf Saul antwortete, „Wer bist du Herr?“. „Ich bin Jesus, den du verfolgst!“[iv]

Saul wird sich wohl gedacht haben, „ich verfolge doch nicht Jesus, Ich kenne ihn doch gar nicht. Ist das mit Jesus vielleicht doch wahr? Bin ich auf dem Holzweg und diese Anhänger der neuen Lehre, die ich verfolge, sind auf dem richtigen Weg?“

Wenige Worte von Jesus und seine bisherige Identität kam gehörig ins Wanken. Nichts ist mehr so, wie es war?

Seine alte Identität starb

„Steh auf und geh in die Stadt Damaskus. Dort wird man dir sagen, was du tun sollst.“ Saul richtete sich vom Boden auf, öffnete die Augen – doch konnte er nichts mehr sehen. Man begleitete ihn, wie einen Blinden nach Damaskus, wo er drei Tage nichts sah, nichts aß und nichts trank[v].

Was ihm in dieser Zeit durch den Kopf ging, können wir nur erahnen. Der junge, erfolgreiche Theologiestudent, der im Auftrag der höchsten religiösen Instanz in Jerusalem, hoch zu Ross nach Damaskus ritt, in Begleitung einiger Soldaten, lag nun drei Tage blind, hungernd und dürstend auf den Boden. Seine bisherige Identität war tot. Vielleicht dachte er, nun bestraft mich Gott, für das Unrecht, das ich anderen angetan habe. Vielleicht dachte er, dass sein letztes Stündchen geschlagen hatte.

Seine neue Identität in Christus wurde geboren

„Saul, mein Bruder!“ hörte er hinter sich sagen. „Wer ist da“, fragte er. Ich heiße Hananias. Jesus, der dir auf dem Weg erschienen ist, schickt mich hierher. Du sollst wieder sehen können und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.“ Im selben Augenblick fiel es Saul wie Schuppen von den Augen und er konnte wieder sehen[vi]. Saulus verstand nun, dass Gott ihn noch am Leben haben wollte.

Hananias war kein guter Evangelist. Er knallte Saul seine neue Identität ins Gesicht, indem er sagte: „Der Gott unserer Väter hat dich erwählt, seinen Willen zu erkennen. Er hat dich dazu bestimmt, Jesus den Gerechten zu sehen und seinen Ruf aus seinem Munde zu hören.[vii]“

Der Weg zur neuen Identität in Christus

„Und nun – was zögerst du noch? Stehe auf, lass dich taufen und wasche deine Sünden ab, indem du seinen Namen anrufst.[viii] Also ließ sich Saul, auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes[ix] taufen.

Saul hat eine neue Identität bekommen. Er drückte es später so aus: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.[x]“

Saul bekommt die neue Identität in der Taufe

Saulus bekam in der Taufe eine neue Identität. Nun war er von neuem geboren. Nun konnte er proklamieren, „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir[xi].“ Nach der Taufe, wurde der Name Saulus (oder Saul – hbr.) in Paulus geändert[xii]. Der Verfolger wurde zu einem Nachfolger. Der Feind zu einem Freund. Der religiöse Fanatiker, zum größten Völkerapostel und Theologen aller Zeiten.

Auch Jesus bekommt seine neue Identität in der Taufe

„Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen. Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.[xiii]“

Jesus hat bis zu diesem Zeitpunkt nichts großartiges vollbracht. Die Taufe war ein Gehorsamsakt. Er brauchte sie nicht wie Saul, dem seine Sünden abgewaschen wurden[xiv]. Er ließ sich taufen, um vom Himmel eine hörbare Bestätigung seiner Identität zu bekommen: „Dies ist MEIN lieber SOHN“

Meine Identität ist in Christus

Der Theologe Paulus schrieb später an die Gemeinde in Rom diese sehr tiefgründigen Gedanken:

„Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.[xv]

Bist du angetrieben vom Geist Gottes?

Dann bist du ein Kind Gottes!

Wenn du ein Kind bist, dann bist du auch ein Erbe Gottes und ein Miterbe von Christus!

Spätestens jetzt musst du verstanden haben, dass du deine neue Identität einüben musst. Dass du nicht mehr ein bettelnder armer Wurm bist[xvi]. Gott hat dich in den Königsstand erhoben[xvii]. Das ist deine neue Identität. Darin lebe, denke, entscheide. Damit ehrst du Jesus!

SK


Wir sind Königskinder!

Jesus hat die Schuld der Sünden eines jeden Menschen auf sich geladen, damit wir Zugang zu ewigen Leben bekämen

Weiterführende Lehre:

https://www.youtube.com/watch?v=B4TIFauIqug

 

[i] Apg. 7,57

[ii] Apg. 8,1

[iii] Apg. 9,1

[iv] Apg. 9,3-6

[v] Apg. 9,6-8

[vi] Apg. 9,17-18

[vii] Apg. 22,13-14

[viii] Apg. 22,16 Menge

[ix] Mt. 28,19 Lut

[x] Gal. 2,20

[xi] Gal. 2,20

[xii] Apg. 13,9

[xiii] Mt. 3,13

[xiv] Apg. 22,16

[xv] Röm 8,14-17

[xvi] Ps. 22,7

[xvii] 1. Pt.2,9; Of. 5,10

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