Als Christen-Menschen sollen wir unseren Nächsten lieben wie uns selbst (Mt 22,34-40). Klingt ja schön (fromm) und gut. Wenn Liebe doch nur nicht so… anstrengend wäre!

 

Liebe ist… anstrengend

Letzhin war ich mit meinem Auto unterwegs, als mir plötzlich aus dem Nichts auftauchend ein ‚getunter‘ Golf GTI die Vorfahrt an der Kreuzung nahm und es (m)einer Vollbremsung zu verdanken ist, dass es keinen Unfall gab. Liebe für den unbekannten Autofahrer: Fehlanzeige (0%), Ärger und Wut: 100%.

Und noch ein 2. Beispiel: Schauplatz diesmal ist nicht der Asphalt, sondern die Küche. Meine Frau hat (wieder Mal) zu Mittag vergessen, die Spülmaschine einzuschalten. Und wer darf nach einem langen Arbeitstag das Geschirr vom Abendessen mit der Hand abspülen (und auch noch die Spülmaschine einschalten)? Ich! Liebe für meine mir bestens bekannte Frau: 0,1%, Ärger und Wut: 99,9%.

Jeder von uns hat (s)eine persönliche Vorstellung von und Erfahrung mit der „Liebe“. Die ganze Welt spricht, singt, tanzt oder malt über die „Liebe“. Und die Werbung („I’m lovin it“) und die (sozialen) Medien erzählen uns tagtäglich, Was, Wen und Warum wir aktuell lieben (oder ablehnen!) sollten. Wie auch immer… Jeder von uns möchte geliebt werden (und weiß ganz genau was die anderen dafür tun müssen!). Aber andere Menschen lieben, egal ob wir sie kennen (und sogar mit ihnen verheiratet sind!) oder nicht ist anstrengend. Grund genug, uns mal ein paar Gedanken über die „Liebe“ zu machen…

 

Liebe ist… (nicht) definiert

Die Bibel ist das „Buch der Liebe“ schlechthin. Liebe ist ein Schlüsselbegriff und -konzept in der frohen Botschaft von JESUS CHRISTUS:

Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. (Joh 15,12),

Im NT ist Agape (ἀγάπη) das am häufigsten verwendete griechische Wort und kommt zusammen mit dem dazugehörigen Verb „lieben“ und dem Verbaladjektiv „geliebt“ insgesamt 320 Mal und damit mehr als alle anderen Wörter vor (bibelwissenschaft.de «Liebe / Liebesgebot (AT)»). Agape ist dabei der stärkste Ausdruck für „Liebe“, nämlich die Liebe Jesu für die Menschen (Mk 10,21), die Liebe des Vaters zu seinem Sohn (Joh 3,35), aber auch die Liebe der Menschen zu Gott (Mk 12,30), die Nächstenliebe und sogar die Feindesliebe (Mt 5,43-46).

Aber die Bibel gibt uns keine Definition von Liebe! Das Lexham Theological Wordbook beschreibt Liebe als „vertrauensvolle und wohlwollende Selbsthingabe zu einer Person, die primäre Frucht der Nachfolge Gottes und das zentrale Merkmal der durch Jesus verkündigten frohen Botschaft vom Königreich Gottes“ [1].

Das „Buch der Liebe“ liefert uns zwar keine Definition von Liebe, aber sie gibt uns etwas Besseres: Das Beispiel für perfekte Liebe, nämlich Gottes Liebe für uns Menschen, die er durch seinen Sohn JESUS CHRISTUS gezeigt hat = 100% Liebe.

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eigenen Sohn gab, damit jeder der an ihm glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. (Joh 3,16)

 

Liebe als… entspannte Anstrengung

Andere Menschen zu lieben ist und bleibt anstrengend. Punkt. Liebe kostet uns immer Nerven, Zeit und andere Ressourcen. Deshalb sollten wir lernen, unsere „anstrengenden“ Mitmenschen (ob Freund oder Feind) weniger angestrengt zu lieben. Hier drei Punkte, wie wir am Beispiel von und mit JESU CHRISTI andere Menschen entspannter lieben können.

 

1. Du bist zuerst geliebt

Hast du dir eigentlich schon mal überlegt, dass es extrem anstrengend ist, dich zu lieben? Ja, genau dich! Und obwohl du so (wie du bist) anstrengend bist, bist du bedingungslos von Gott geliebt. JESUS liebte die Menschen, weil er vom Vater zuerst geliebt war (vgl. Joh 15,9). Andere Menschen wirklich lieben schaffen wir nur, wenn wir bevor wir etwas tun, (immer wieder) zuerst Gottes Geschenk annehmen, dass wir bereits geliebt sind!

Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist (Röm 5,8).

 

2. Du bist befähigt zu lieben

Wir sind eigentlich unfähig zu lieben. Der „Fluch der Scham“ lastet noch immer auf uns (vgl. Gen 3,78). Gott vergibt uns und sieht über unsere Fehler und Schwächen hinweg, wenn wir JESUS vertrauen. Wenn wir JESUS nachzufolgen, passiert etwas außergewöhnliches durch die Kraft des Heiligen Geistes: Wir werden liebesfähig (vgl. 1 Joh 4,19)! Und das bedeutet, dass wir es schaffen, über die Fehler und Schwächen unserer Mitmenschen (die uns manchmal zum Wahnsinn treiben) hinwegsehen und diese sogar „zudecken“ zu können. Ohne JESUS? Unmöglich!

Vor allem haltet beharrlich fest an der Liebe zueinander; denn die Liebe deckt viele Sünden zu. (1 Pet 4,8)

 

3. Du liebst bedingungslos

Unsere Liebe zu unseren Mitmenschen ist meist an Bedingungen geknüpft. Wir tun jemanden (aus Liebe) etwas Gutes und überlegen uns im selben Moment bereits welche Gegenleistung (zumindest Dankbarkeit) wir von ihm/ihr erwarten. Gott überlässt es dir zu entscheiden, wem du deine Liebe schenkst, aber erwarte nichts zurück! „Liebe“ zu bilanzieren ist ein Nullsummenspiel, bei dem es nur Verlierer gibt. JESUS selbst liebte mit voller Hingabe (bis zum Tod!), aber seine Liebe war niemals an Bedingungen geknüpft (vgl. Lk 23,34). Bedingungslos liebt es sich entspannter.

Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. (Joh 15,13)

 

L(i)ebe entspannter mit JESUS! Be blessed!

 

DA

 

Bibliografie

[1] Nettelhorst, R. P. (2014). Love, in. Mangum, Douglas u.a. (Hrsg.) Lexham Theological Wordbook. Bellingham, WA: Lexham Press.

 

 

Jesus hat die Schuld der Sünden eines jeden Menschen auf sich geladen, damit wir Zugang zu ewigen Leben bekämen

Wir sind Königskinder!

Jesus sagt: “Komm, folge mir nach!”

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