Die Bibel erzählt uns zwei Geschichten, die sich sehr ähnlich sind. Die erste handelt von Mose und seiner Mutter und die zweite handelt von Jesus und seiner Mutter. Ohne diese genialen Mütter, gäbe es weder das Volk Israel noch die Gemeinde Jesu. Vielleicht steht nicht hinter jedem genialen Mann eine geniale Frau – sicher aber eine geniale Mutter.

Beide Geschichten haben noch ein weiteres gemeinsam: die Kinder mussten im zarten Kindesalter, zuerst selbst von der eigenen Mutter gerettet werden, ehe sie später selbst zu Rettern für andere werden konnten.

Mose und seine geniale Mutter

In den Nil sollte man ihn werfen, auf Befehl des Königs von Ägypten, dem Pharao Ramses den II, so wie alle hebräischen Neugeburten. Aber als Mose geboren wurde, leistete seine Mutter aktiven Wiederstand gegen diese Verordnung. Als sie sah, wie schön der Junge war, hielt sie ihn drei Monate lang versteckt. Doch schließlich konnte sie ihn nicht mehr verbergen. Sie nahm einen Korb aus Schilfrohr und dichtete ihn mit Erdharz und Pech ab. Dann legte sie das Kind hinein und setzte es im Schilf am Nilufer aus. Die Schwester des Jungen blieb in einiger Entfernung stehen, um zu beobachten, was mit ihm geschehen würde. Irgendwann kam die Tochter des Pharaos zum Baden an den Fluss. Ihre Dienerinnen gingen am Ufer hin und her und warteten. Plötzlich entdeckte die Tochter des Pharaos den Korb im Schilf. Sie schickte eine Dienerin hin und ließ ihn holen. Als sie den Korb öffnete, sah sie den weinenden Jungen darin liegen. Sie bekam Mitleid und sagte: „Das ist bestimmt eins von den hebräischen Kindern.“[i] Die Mutter des Mose verweigerte also dem Befehl des Pharaos Gehorsam zu leisten. Um jedoch nicht den Rest der Familie zu gefährden – sie hatte zwei andere Kinder, Aaron und seine Schwester Mirjam – legte sie Mose in das Körbchen und brachte es zum Nil. Die Schwester machte mit, hielt sich in der Nähe des Kindes auf und fädelt die Rettung des Kindes ein. Als die Tochter des Pharaos im Nil baden ging und ein Kind weinen hörte, begriff sie sofort was los war. Sie nahm das Kind zu sich und nannte es Mose, was in ägyptisch soviel heißt wie „Knabe“. In  der hebräischen Sprache klingt „Mose“ so wie „aus dem Wasser gezogen“.

So wurden, ohne es zu wissen, alle beteiligten Frauen, die Mutter, die Schwester und die  Prinzessin vom Königshof zu Akteurinnen in Gottes Errettungswerk.

Jesus und seine geniale Mutter

Und jetzt zum zweiten Retter: Nach der Geburt Jesu, nachdem die Sterndeuter, dem grausamen König Herodes, Gottes Plan angesagt hatten, und sie von Bethlehem nicht zurück ins Königshaus kamen, war Herodes außer sich vor Zorn, als er merkte, dass ihn die Sterndeuter hintergangen hatten. Er ließ alle Jungen unter zwei Jahren in Bethlehem und Umgebung umbringen [ii]. Maria und Josef flohen noch rechtzeitig, auf Anordnung des Engels Gottes, mit Jesus nach Ägypten.

Und wieder sind die Akteure in der Geschichte Retter, eines Menschen der selbst zum Retter der Menschheit werden sollte.

Soweit so schön, tolle Erzählungen. Aber was hat das mit mir zu tun?

Muttertag

Heute an Muttertag, möchte ich in die Seelen dieser beiden Mütter hinein schauen. Wir sind gewohnt die Geschichte von ihrem Ende her zu betrachten: „Halleluja, was für ein Sieg. Der Mose hat überlebt und keine Macht konnte ihm schaden, auch Jesus konnte man kein Haar krümmen, weil er viel mächtiger war als alle Macht des Teufels!“

Kling der biblische Bericht auch so fulminant?

Nein, wenn man den Bericht in seinem Kontext liest, dann finden wir zwei ganz normale Frauen, die ihr Möglichstes taten, Angst und Schmerzen hatten, vielleicht auch Nächte durchweinten, weil sie nicht mehr ein noch aus wussten.

Findest du dich jetzt in dieser Geschichte vielleicht wieder?

Ich wünsche allen Müttern (und solche die es werden wollen), zum Muttertag viel Mut, um die Ängste zu überwinden, um das Unmögliche zu tun. Ich wünsche dir vor allem Beharrlichkeit, wie die Mutter des Mose und ein Gottvertrauen wie die Mutter von Jesu. Und wenn der Zweifel nagt und die innere Stimme sagt: „Wie kann das Gott zulassen“, dann antworte ihr: „Wenn es der Mutter Mose und der Mutter Jesu so ging, soll es mir besser gehen? Dennoch glaube ich an Gottes Führung auch wenn alles gegen mich spricht!“

SK

Maria, ein Mädchen mit Gottes Geheimauftrag

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[i] 2Mo 2,1

[ii] Mt 2,16

 

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