Wenn wir das Wort ‚Großzügigkeit‘ hören, denken wir meisten sofort an Geld. Jesus zeigt uns aber, dass wir in 3 Bereichen großzügig sein sollen.
Was bedeutet Großzügigkeit?
Bill Johnson (Bethel Church, Redding in Kalifornien) sagt: „Christen sollten in der Welt als die liebevollsten und gnädigsten Menschen bekannt sein.“ Dem stimme ich zu, aber möchte vielleicht noch einen Schritt weiter gehen: „Die Welt sollte Christen daran erkennen, dass sie die großzügigsten Menschen sind“.
Großzügigkeit bedeutet FREIwillig und aus Güte zu GEBEN (=> Freigiebigkeit). Das Gegenteil von Großzügigkeit ist Geiz und irgendwo in der Mitte liegt wahrscheinlich Sparsamkeit. Großzügigkeit ist nicht gratis, sie kostet uns etwas und heißt zunächst mal, (in etwas oder jemanden) zu investieren, ohne sich einen persönlichen oder direkten „Return on Investment“ zu erwarten.
Warum sollen wir großzügig sein?
Ganz einfach: Gott war und ist und wird immer großzügig zu uns sein. Gott ist barmherzig und gnädig, geduldig und gütig (Psalm 103,8), aber er offenbart sich uns persönlich u.a. durch seine Großzügigkeit. Und seine Großzügigkeit folgt einem simplen Prinzip: ER GIBT UNS SEIN ERSTES UND BESTES!
Er hat uns Menschen als Herrscher über und Verwalter der Schöpfung (seinem BESTEN) eingesetzt (1. Mose 1,26) und uns Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen (ERSTgeborenen) Sohn für uns hergab (Johannes 3.16) damit wir durch ihn Leben in Fülle haben. Und wer an Jesus glaubt wird irgendwann erleben, dass Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird, um in unserer Mitte zu wohnen (Offenbarung. 21, 1-3).
Donald Trump sagt: America first! Gott aber sagt: Gott first! Was denkst du? Nach welchem Prinzip erwartet Gott von uns Großzügigkeit? Ganz genau: Er möchte, dass wir ihm unser ERSTES und BESTES geben! Und wenn Gott der ‚El Shaddai‘, der Allmächtige, der Schöpfer des Himmels und der Erde ist, dann verdient er es, dass wir ihn nach diesem Prinzip ehren!
Wo liegt das Problem mit der Großzügigkeit?
Eigentlich heißen wir Kinder Gottes und sind es (1. Joh 3,1), aber anstelle einer Gotteskind-Mentalität, leben und verhalten wir uns oft wie Waisenkinder, die gerade aus dem Paradies vertrieben wurden.
Das Waisenkind sagt:
- Es gibt nie genug
- Ich muß zuerst auf mich selber schauen
- Ich muß das Maximum für mich herausholen, denn alle anderen tun es ja auch
- Jeder muß gleich viel haben, sonst wäre dieser Gott ja ungerecht
- Weil nicht alle gleich viel haben, kann es keinen gerechten Gott geben
Das Kind-Gottes sagt:
- Es gibt mehr als genug (und für alle!)
- Ich darf dankbar sein, für das was ich habe
- Ich kann zuerst auf andere schauen
- Ich vertraue auf Gott (und bleibe sein Kind)
- Ich darf Frucht bringen (und ‚Vater‘ werden für andere)
Deshalb haben wir (leider) mit zwei Problemen zu kämpfen:
- Wir sind nicht großzügig, sondern beherzigen das Motto „Geiz ist geil“. Sparsamkeit wäre ja grundsätzlich nicht schlecht, da von uns Haushaltern nichts anderes verlangt wird, als dass wir treu sind (1. Korinther 4,2). Aber meistens grenzt unser Verhalten an Geiz.
- Wir sind zwar großzügig, aber nur um innere oder äußere Bestätigung zu erhalten. Wir tun es nicht einfach um des anderen selbst willen. Und um ehrlich zu sein: wir können es auch nicht wirklich sein, denn niemand ist gut als Gott allein (Lukas 18,18).
In welchen Bereichen sollen wir großzügig zu anderen Menschen sein?
Jesus hat uns die Großzügigkeit des Vaters in 3 Bereichen vorgelebt: Relational, Spirituell und Materiell.
Relational
Jesus verbrachte drei Jahre seines Lebens eng mit Menschen am Rande der Gesellschaft. Er hat über die Fehler und Schwächen hinweggesehen und ihnen ihre Sünden vergeben. Er lud sich z. B. selber beim Zöllner Zachäus zum Essen ein (Lukas 19, 1-10 ). Einfach so! Um Zeit mit ihnen zu verbringen.
Verschenken wir unsere Zeit großzügig an andere Menschen? Können wir einfach (zweickfrei) mit Menschen „sein“, ohne ständig auf die Uhr zu schauen und innerlich gestresst, schon die nächsten 5 Dinge auf unserer ToDo-Liste abzuarbeiten? Kritisieren wir schnell andere, sind aber langsam darin sie zu loben oder auch mal was durchgehen zu lassen?
Spirituell
Jesus inspirierte die Menschen. Natürlich, er sprach ständig vom Reich Gottes. Aber er gab den Menschen eine neue (konkrete) Vision für ihr Leben: „Ich werde euch zu Menschenfischern machen“ (Matthäus 4,19); oder „Du bist Petrus, auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen“ (Matthäus 16, 18-19).
Sind wir Menschen, aus denen Leben in Fülle fließt? Ermutigen wir andere? Inspirieren wir andere Menschen und geben ihnen eine Vision für ihr Leben? Was würden wohl unser Ehepartner, unsere Kinder, unsere Freunde, Familienangehörigen oder unsere Arbeitskollegen auf diese Fragen antworten?
Materiell
Jesus kümmerte sich auch großzügig um die körperlichen Bedürfnisse der Menschen. Wer hätte nicht gern Jesus zum Freund, wenn er Wasser in Wein verwandelt (Johannes 2,1-12) oder durch fünf Gerstenbrötchen und zwei Fische mehr als 5000 Menschen satt macht (Matthäus 14,15-21). Durch ihn wurden die Blinden sehend, die Lahmen gingen, die Aussätzigen wurden rein, die Tauben hörten und die Toten standen wieder auf (Matthäus 11,5). Halleluja!
Sind wir Menschen, die sich der körperlichen / materiellen Nöte anderer Menschen annehmen? Die andere gerne einladen oder gerne mal einen ausgeben? Die anderen Menschen ohne Grund mal ein Geschenk machen? Wenn unsere Brieftasche sprechen könnte, was würde sie antworten?
FAZIT:
- Gott möchte, dass wir großzügig sind, weil er großzügig ist und zwar nach einem simplen Prinzip: Das ERSTE und BESTE!
- Indem wir Jesus nachfolgen können wir eine Kinder-Gottes-Mentalität entwickeln, um in den drei Bereichen, die Jesus uns vorgelebt hat, großzügiger zu werden.
- Durch unsere Großzügigkeit lässt Gott Himmel auf Erden entstehen und sein Königreich sichtbar werden.
Dietmar Ausserhofer