Hole dir Gottes Segen, für den Weg deines Lebens in dein neues Jahr. Oft macht dir die Zukunft Angst. Du weißt nicht, was kommen wird?

Die Geschichte Bileams (im 4. Buche Mose Kapitel 22-24) soll dir helfen Gottes Weg mit uns Menschen besser zu verstehen.

 

«Wenn Gott für uns ist, wer könnte dann gegen uns sein?»

Römer 8,31b NeÜ

 

Gott will dir den Weg zeigen, den du gehen sollst, gehorche ihm

«Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.» Psalm 32,8 (Luth)

Nachdem Albanien vom Kommunismus frei geworden war, sind Köbi und ich durch Albanien gefahren, um ein Kinderheim in Tirana zu besuchen. Wir sind u. a. auch nach Saranda. Auf dem Rückweg haben wir uns ordentlich verfahren. Zu jener Zeit gab es in Albanien weder Straßenschilder noch eine Satellitennavigation.

Irgendwann kamen wir um Mitternacht an einen Grenzposten und fragten die Beamten, wo wir seien? Sie sagten, dass wir uns an der Grenze zu Griechenland befinden. Wir hatten uns also verfahren. Ein Beamter fuhr ein Stück des Weges mit uns und zeigte uns den richtigen Weg nach Tirana.

Gott weiß, wohin die Reise deines Lebens gehen soll. Frag ihn, er hilft dir weiter!

 

Bileam fragt Gott, was er tun soll

Bileam war eine prophetisch begabte Person. Er kam nicht aus Israel, sondern aus Mesopotamien. Für das Volk Israel war es ein Ausländer, dem das Alte Testament drei Kapitel widmet. Balak, ein Verwandter und König der Moabiter, dem heutigen Jordanien, hatte von Bileams Begabung gehört. Er konnte Völker verfluchen oder segnen. Jetzt brauchte er seine Hilfe, denn das Land von König Balak war übersät von einer Million Israeliten.

Alle, die sich bisher gegen Israel gestellt hatten, haben den Kürzeren gezogen. Balak hatte also große Angst. So sandte er zum 1000 km entfernten Bileam und ließ ihm ausrichten: «Siehe, es ist ein Volk aus Ägypten gezogen, das bedeckt das ganze Land und lagert mir gegenüber. So komm nun und verfluche mir das Volk, denn es ist mir zu mächtig; vielleicht kann ich’s dann schlagen und aus dem Lande vertreiben; denn ich weiß: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht.»[i]

Triff nie eine wichtige Entscheidung in deinem Leben, ohne eine Nacht darüber geschlafen zu haben.

Gott sprach zu Bileam

Bileam aber war sich dessen nicht sicher, was er tun sollte. «Bleibt hier über Nacht,» sagte er den Botschaftern, «so will ich euch antworten, wie mir es der HERR sagen wird.»

Gott zeigt dir durch die Bibel und durch den Heiligen Geist was du tun sollst.

Am Abend sprach Gott zu Bileam: «Wer sind die Leute, die bei dir sind? Bileam sprach zu Gott: Balak, der Sohn Zippors, der König der Moabiter. Gott aber sprach zu Bileam:

Geh nicht mit ihnen, verfluche das Volk auch nicht; denn es ist gesegnet.»

Gott hatte Bileam den Weg gezeigt. Er hatte ihm gesagt, was in seinen Augen richtig oder falsch ist. Und Bileam gehorchte. Er sagte den Boten von Balak am nächsten Morgen, dass er nicht mitkommen würde.

 

Bileams Versuchung zum Geld

Als Balak die Botschaft hörte, war er bitter enttäuscht. Er sandte erneut eine weitere Delegation zu ihm, mit noch mehr Geld. Aber Bileam sagte: «Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des HERRN, meines Gottes, weder im Kleinen noch im Großen. So bleibt auch ihr nun hier diese Nacht, dass ich erfahre, was der HERR weiter mit mir reden wird.»

Die Versuchung war jedoch groß. Soviel Geld, sollte das durch die Lappen gehen? Vielleicht will ihn ja Gott reich machen?

 

Bileam fragt Gott ein zweites Mal

Bileam fragte wieder Gott. Und in der Nacht sprach Gott tatsächlich wieder zu ihm. «Sind die Männer gekommen, dich zu rufen, so mach dich auf und zieh mit ihnen; doch nur was ich dir sagen werde, sollst du tun.»

«Da stand Bileam am Morgen auf und sattelte seine Eselin und zog mit den Fürsten der Moabiter. Aber der Zorn Gottes entbrannte darüber, dass er hinzog.»

Frage Gott nicht zweimal das gleiche! Er ändert seine Meinung nicht!

Bileam ist schwach geworden. Das Geldangebot zeigte Wirkung. Einerseits wollte er Gott dienen, anderseits das Geld nicht verlieren.

Bevor man eine Stadt im Altertum angriff, suchte man die Schwachstelle und konzentrierte dorthin den Ansturm. Jeder von uns hat eine schwache Stelle, die der Feind kennt. Genau dort greift er an. Bei Bileam war es die Liebe zum Geld, bei Saul war es seine Machtbesessenheit und bei David und Salomo die Gier nach Sex.

 

Bileam befindet sich auf dem falschen Weg

«Da flammte Gottes Zorn auf, weil er mitging..»[ii]

Mitten auf dem Weg, als Bileam gerade vor sich hin träumte, lief sein Esel auf einmal vom Weg herunter. Bileam erschrak. Was war denn nur mit seinem Esel los? Sonst hatte der Esel ihm doch immer gehorcht. Bileam schaute sich um, aber er sah nichts. Der Esel aber sah einen Engel Gottes im Weg stehen. Er leuchtete hell und hatte ein großes Schwert in der Hand. Deshalb wollte er ausweichen und lief vom Weg ins Feld. So konnte er an dem Engel vorbeigehen.

Bileam aber wurde wütend auf seinen Esel. Er nahm seinen Stock und schlug den Esel, bis er wieder auf dem Weg war. Bileam konnte den Engel immer noch nicht sehen.

Der Esel lief weiter, aber bald stand wieder derselbe Engel vor ihm auf dem Weg. Rechts und links waren Weinberge, die mit Mauern abgegrenzt waren. Der Esel drängte sich ganz nah an die Mauer, um so am Engel vorbeizukommen. Bileam schrie auf. Er sah den Engel immer noch nicht. Aber er stieß mit seinem Fuß an die Mauer. Das tat weh. Warum war sein Esel heute nur so störrisch? Bileam schlug erbittert auf ihn ein.

Gott wollte nicht, dass er das Volk Israel verfluchte.

 

Bileam war blind vor Zorn

Er schlug wieder seinen armen Esel. Auf einmal hörte Bileam, wie sein Esel mit ihm zu reden begann. «Was habe ich dir getan? Warum hast du mich jetzt schon dreimal geschlagen?» fragte der Esel Bileam. Bileam antwortete wütend: «Weil du so trotzig bist und mich ärgerst. Wenn ich jetzt ein Schwert hätte, würde ich dich töten.» «Du bist doch schon so oft auf mir geritten. Habe ich dich sonst je geärgert?», fragte der Esel. «Nein», musste Bileam zugeben[iii]. Er wusste auch nicht genau, was mit seinem Esel los war.

Es kann vorkommen, dass Dinge oder Situationen zu uns sprechen, weil wir taub und blind sind. Wir erkennen in ihnen das Sprechen Gottes. Bei Bileam war es ein Esel und bei uns kann es die Familie, oder die Finanzen, oder die Gesundheit sein die sprechen: «Kehre um, du befindest dich auf einem Holzweg!»

Bileam erkannte den Engel der ihn aufhalten wollte

Bileam erschrak, als er plötzlich den Engel mit dem Schwert sah. Schnell stieg er von seinem Esel ab und warf sich vor dem Engel nieder.

Der Engel sprach zu Bileam: «Drei Mal habe ich mich dir schon in den Weg gestellt, aber du hast mich nicht gesehen. Nur dein Esel hat mich gesehen. Wenn er nicht ausgewichen wäre, dann hätte ich dich getötet. Warum hast du den Esel geschlagen? Er hat dir das Leben gerettet.» Jetzt verstand Bileam, dass der Esel ihn nicht ärgern wollte. Aber Gott hatte ihm noch mehr zu sagen: «Du handelst falsch», sagte der Engel, «Deshalb bin ich gekommen, um dich aufzuhalten.[iv]»

«Ich habe gesündigt», bekannte Bileam. «Ich wusste ja auch nicht, dass du mir den Weg versperrt hast. Jetzt habe ich verstanden, dass ich falsch gehandelt habe. Ich will dir gehorchen. Wenn du möchtest, dann werde ich umkehren und nach Hause reisen.[v]»

Bileam kehrte um zu Gott und tat Buße. Und Gott vergab ihm seine Sünde[vi]. Gott möchte, dass du umkehrst von deinem falschen Weg und ihm bekennst, was du Falsches getan hast.

 

Der andere Auftrag für Bileam

«Geh zu Balak!» forderte der Engel Bileam auf. «Aber tue nichts anderes, als ich dir sagen werde.[vii]» So zog Bileam weiter und kam endlich bei Balak an. Balak kam ihm schon entgegen. Er hatte schon auf ihn gewartet. Balak war etwas enttäuscht von Bileams zögerlichen Haltung. Aber er war auch froh, dass Bileam jetzt endlich da war. Jetzt würde sich bald das Problem mit den Migranten endlich erledigen. Denn Bileam würde das Volk verfluchen und dann könnte er Israel besiegen.

Aber Bileam sagte Balak noch einmal, was er auch schon seinen Boten gesagt hatte: «Ich bin zwar zu dir gekommen. Aber ich werde nur das tun, was Gott mir sagen wird.»

 

Bileam segnet Israel

Die Israeliten hatten viele Feinde. Aber Gott liebte sie. Deshalb brauchten sie keine Angst zu haben, denn Gott schützte sie, auch wenn sie das nicht wussten. In der Bibel steht:

«Wenn Gott für uns ist, wer könnte dann gegen uns sein?» Römer 8,31b NeÜ

Das heißt, wenn Gott auf unserer Seite steht, dann brauchen wir keine Angst zu haben. Gott will seine Kinder segnen. Wenn du zu ihm gehörst, dann steht Gott auf deiner Seite und sucht dein Bestes.

Balak, der König Moabs, brachte Bileam auf einen Berg. Von dort aus konnte er das Volk Israel sehen. «Jetzt sollst du das Volk verfluchen!» forderte Balak ihm auf.

Fluchen bedeutet, jemandem etwas Schlechtes wünschen, über jemand schlecht reden (male-dire). Das ist genau das Gegenteil von Segnen (bene-dire). «Einen Moment», entgegnete Bileam, «wir wollen erst Gott Opfer bringen. Baue hier sieben Altäre auf, auf denen wir Gott opfern können!» Bileam wusste, dass alles von Gott abhängt. Wenn Gott jemandem Gutes tun wollte, dann konnte Bileam daran nichts ändern. Also organisierte Balak alles. Er ließ sieben Altäre für den Baal, einer heidnischen Gottheit aufbauen. Balak wusste es wahrscheinlich nicht anders. Endlich waren die Altäre fertig. Auf jedem Altar brachten sie ein Opfer für Gott.

Bileam war aber immer noch nicht soweit. «Erst muss ich Gott fragen», erklärte er Balak. «Bleibe hier bei den Altären. Ich werde etwas weiter gehen und dort beten. Vielleicht spricht Gott zu mir.» Balak blieb ungeduldig bei den Altären zurück, während Bileam auf einen kleinen Hügel in der Nähe ging und betete. Die Minuten vergingen. Endlich sah Balak Bileam wieder kommen. «Und, was hat dein Gott gesagt?», fragte er neugierig.

«Balak, du hast mich holen lassen, damit ich das Volk Israel verfluche», begann Bileam. «Aber wie kann ich das tun? Wie kann ich fluchen, wenn Gott es nicht tut?»

Balak wurde unruhig, als er das hörte. Aber Bileam sprach weiter: «Ich sehe das Volk Israel und es ist ein unendlich großes Volk, ein starkes Volk. Es wird immer größer werden und es wird seine Feinde besiegen.»

 

König Balak hatte die Schnauze voll mit Bileam

«Was tust du da?, fuhr ihn Balak an!

«Ich kann nur das sagen, was Gott mir sagt», erwiderte Bileam. Er wusste, wenn Gott ein Volk segnet, dann kann niemand etwas dagegen tun. Auch er, Bileam, konnte dann nichts anderes sagen[viii].

Das ganze geschieht dreimal, an verschiedenen Orten. Immer glaubte Balak vielleicht, dass Gott seine Meinung ändern würde.

Genauso will Gott alle seine Kinder segnen. Wenn du zu Gott gehörst, dann will Gott dir Gutes tun. Deshalb kannst du ihm dein Leben anvertrauen. Bitte ihn, in dein Leben zu kommen. Er wird es tun und er wird dich segnen. Denn Gott will seine Kinder segnen und wacht darüber, dass niemand sie flucht.

Balak war völlig aufgebracht und schrie Bileam an: «Dreimal hast du jetzt schon das Volk Israel gesegnet. Dabei habe ich dich doch rufen lassen, damit du es verfluchst. Ich habe versprochen, dich reich zu belohnen, wenn du das tust. Aber jetzt kann ich dir keine Belohnung geben. Geh wieder nach Hause.»

«Ich habe es dir doch von Anfang an gesagt», erwiderte Bileam, «denn ich kann nur das tun, was Gott mir sagt. Egal wie groß deine Belohnung ist, wenn Gott jemanden segnet, dann kann niemand etwas dagegen tun.»[ix]

 

Bileams messianische Prophetie

Zuletzt hatte Bileam noch eine weitere Nachricht für Balak: «Hör zu, was Gott dir sagt, Balak. In weiter Zukunft wird es einen großen Herrscher aus Israel geben. Er wird die ganze Welt beherrschen und er ist viel stärker als du und die anderen Völker.»[x] Bileam sprach von Jesus. Jesus wird einmal als König wieder kommen und dann über die ganze Welt regieren.

Jesus regiert im Himmel[xi] und in den Herzen derer die seine Herrschaft annehmen auf Erden[xii]. Er ist der stärkste und größte König, den es gibt. Niemand ist stärker. Und wenn er dich segnen will, wirkt kein Fluch gegen dich.

Auch Balak konnte nicht verhindern, dass Gott das Volk Israel segnete. Also ging er nach Hause. Und auch Bileam setzte sich wieder auf seinen Esel und ritt zurück.

 

Fazit

  1. Sei gesegnet auf dem Weg den Gott dich führt, indem du dich von ihm leiten lässt. Auch ein falscher Weg ist für Gott kein Problem. Du kannst Buße tun und am Ende, wird Gott dich gebrauchen, um noch einen größeren Segen auf die Erde zu bringen.
  2. Das Volk Israel ahnte nicht, was über ihren Köpfen vor sich ging. Jemand wollte sie fluchen und vernichten, aber Gott stellt sich in den Weg. Genauso hat gut Gedanke über dein Leben und will dich segnen. Er will deine Familie segnen, deinen Beruf, deine Finanzen usw. Wenn der Segen noch nicht bei dir angekommen ist, dann sollst du wissen, dass Gott dabei ist, die Hindernisse aus dem Weg zu räumen, damit du deinen Weg gehen kannst. Bileam ist der messianiste Prophet außerhalb Israels. Das wurde er jedoch erst, nachdem für seinen Irrweg Buße getan hatte. Wie sagt ein deutsches Sprichwort: Gott schreibt auch auf krummen Linien gerade.

 

Stefan Kuhn

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[i] 4. Mose 22,1-20

[ii] 4.Mose 22,22

[iii] 4. .Mose 22,28-30

[iv] 4. Mose 22,31-33

[v] 4. Mose 22, 34

[vi] 1.Johannes 1,9

[vii] 4.Mose 22,35

[viii] 4.Mose 23

[ix] 4.Mose 24,10-14

[x] 4.Mose 24,15-19

[xi] Herbräer 1,8

[xii] Lukas 12,13

Ohne Vision verwildert ein Volk!

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