Bei der Berufung der Ältesten und Diakone, geht es also um Arbeitsteilung. Einen Teil der Arbeiten, welche bis dato die Apostel selbst bewältigten, wurden an Männern voll Glaubens und Heiligen Geistes delegiert. Sie waren, zum Unterschied der Ältesten, nicht gesamtverantwortlich für die Gemeinde, sondern für einen Teilbereich.

Somit setzte bereits kurz nach Pfingsten eine Spezialisierung ein.

In diesen Tagen aber, als die Zahl der Jünger zunahm, erhob sich ein Murren unter den griechischen Juden in der Gemeinde gegen die hebräischen, weil ihre Witwen übersehen wurden bei der täglichen Versorgung. Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es ist nicht recht, dass wir für die Mahlzeiten sorgen und darüber das Wort Gottes vernachlässigen. Darum, ihr lieben Brüder, seht euch um nach sieben Männern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben und voll Heiligen Geistes und Weisheit sind, die wir bestellen wollen zu diesem Dienst. Wir aber wollen ganz beim Gebet und beim Dienst des Wortes bleiben. Und die Rede gefiel der ganzen Menge gut; und sie wählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, den Judengenossen aus Antiochia. Diese Männer stellten sie vor die Apostel; die beteten und legten die Hände auf sie (Apg.6,1-6).

Älteste

Die Ältesten (Leiter) einer Gemeinde stehen vor und sorgen für sie. Schafe sind keine Wildtiere. Sie brauchen einen menschlichen Hirten, der sie weidet. Sie können nicht selbständig bestimmten zu welchen Weideplätzen sie gehen, ohne sich dabei in Gefahr zu begeben. Jesus bezeichnet sich selbst als der „gute Hirte.“ Ihm obliegt die eigentliche Leitung der Herde. Die Ältesten sind daher Unterhirten und unterstehen der Führung des Oberhirten. Die Ältestenschaft muss Orientierung geben, Ziele setzen, Entscheidungen treffen, Anweisungen geben, Fehler korrigieren, Änderungen veranlassen und die Gläubigen motivieren. Älteste sind diejenigen, die Probleme lösen. Sie planen und denken im Voraus. Das schließt die kleinen alltäglichen Angelegenheiten ebenso ein, wie auch die großen Fragen in Sache der Lehre und der Ausrichtung der Gemeinde. Jakobus erwähnt darüber hinaus noch das Gebet der Ältesten für Kranke (Jak.5,13). Die Ältesten (Leiter), sollen jedoch für die vielen andere Dienste, die es in der Gemeinde sonst noch gibt, sogenannte Diener oder Diakone berufen.

Diakone

Das griechische Wort für Diakon „diakonein“ (1. Tim. 3,13) meint den Tischdienst. Wer bei Tisch aufwartet, der dient dem Leben. Ein guter Tischdiener gönnt dem Essenden den Genuss. Führen (nicht nur für Diakone) heißt vor allem, Leben in den Menschen wecken, Leben aus ihnen hervorlocken. Leitungsaufgabe als Dienst gründet in dem Satz Jesu beim letzten Abendmahl. Da antwortete Jesus auf den Streit der Jünger, wer wohl unter ihnen er Größte sei: „Jesus sagte zu ihnen: »In dieser Welt beherrschen die Könige und Großen ihre Untertanen und werden doch als `Wohltäter´ bezeichnet. Unter euch aber soll der Größte den niedrigsten Platz einnehmen und der Leiter soll wie ein Diener (diakoneo) sein. Normalerweise sitzt der Meister am Tisch und wird von seinen Dienern bedient. Hier ist es anders! Denn ich bin euer Diener“ (Luk. 22,25-27). Hier wird deutlich, wie Jesus Führungsaufgabe versteht und sie von einem weitreichenden Missverständnis abgrenzt. Führung heißt für Könige der Völker, dass sie über andere herrschen, dass sie andere klein machen. Manche Vorgesetzte müssen andere klein machen, um an die eigene Größe glauben zu können. Sie missbrauchen ihre Macht, um sich vor anderen groß aufzuspielen. Im Griechischen steht hier „kyrieuousin“, sie spielen sich als Herren auf. Sie sagen zum Untergebenen: „Ich bin ein Herr, du bist der Sklave. Ich bin alles, du bist nichts. Ich habe die Macht über dich. Du hast nur zu tun, was ich dir sage.“ Für Jesus heißt Führen jedoch DIENEN. Das griechische Wort für Führen „hegeomai“ heißt: vorangehen, führen, leiten. Wer andere führt, geht ihnen voran. Er geht den gleichen Weg wie sie. Er befiehlt nicht von oben herab, sondern geht denen voraus, die er mit sich ziehen möchte. Er tut selber das, was er von den Untergebenen erwartet. Er führt indem er den Menschen dient. Wer wahrhaft führen will, der soll dem Leben dienen und Leben in den Menschen hervorlocken.[i]

Die Gemeinde Jesu ist die Hoffnung der Welt, und ihre Zukunft liegt in erster Linie in der Hand der Menschen, die sie führen![ii]

 

SK-info@christengemeinden.it

Biblische Leiterschaft 3 – Frauen in Leiterschaft

 

Quellen:

[i] Menschen führen – Leben wecken von Anselm Grün, dtv Verlag, ISBN 978-3-423-34277-3, S. 49-50

[ii] Mutig führen, Bill Hybles, ISBN 3-86591-802-6, S.29

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}