Nur ein einziges Mal hat Jesus seinen persönlichen Wunsch zum Ausdruck gebracht, als er sagte: 

„Ich will meine Kirche (Ekklesia) bauen“. 

Diese Worte Jesu sollen uns in allem, was wir für das Reich Gottes tun, inspirieren und motivieren.

Vor zwei Jahren begleitete ich eine Pilgergruppe nach Israel. Wir hatten einen einheimischen christlich-palästinensischen Führer. Als wir Banyas besuchten, eine der drei Quellen des Jordans, verabschiedete sich unser Führer mit den Worten: „Dort oben sind die Ruinen der kanaanäischen, griechischen und römischen Tempel. Als Christ gehe ich nicht an diesen heidnischen Ort“.

Caesarea Philippi, auch Banyas genannt, ist ein Ort von großer historischer und religiöser Bedeutung. Zur Zeit Jesu war es eine heidnische Kultstätte, die vor allem dem Gott Pan gewidmet war. Das Heiligtum des Pan und die Höhle, in der der Jordan entspringt, waren die Hauptattraktionen.

Kein jüdischer Gläubiger besuchte diesen heidnischen Ort. Nur einer, Jesus, brach wieder einmal mit allen religiösen Gepflogenheiten und ging mit seinen Jüngern dorthin.

Warum tat er das?
Was war seine tiefere Absicht?

Der Herzenswunsch Jesu

„Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi (Banyas) kam, fragte er seine Jünger und sprach: Für wen halten die Menschen den Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ 
Matth.16,13-15 EU

Stellt euch vor, ihr wärt dort gewesen, wie die Jünger mit Jesus, umgeben von falschen Göttern, dem Gott Pan, dem Gott Zeus, dem Gott Augustus, dem ein mächtiger Tempel geweiht war, das geschäftige Treiben der Priester und Priesterinnen, der Gläubigen, der Duft von Weihrauch und Räucherwerk und mittendrin Jesus mit seinen bärtigen Fischern, der fragte: Und ihr, für wen haltet ihr mich?

Heute halten manche Jesus für einen guten Menschen, für besonders weise, für einen Religionsstifter wie Buddha oder Mohamed.

„Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“
Matth.16,16 EU

Du bist Christus, der verheißene Messias, sprudelte es aus Petrus heraus. Alles hier war falsch. Von Menschen gemacht. Eine Illusion.

Bis auf eines: Jesus, der „Sohn des lebendigen Gottes“. 

Direkt vor ihren Augen stand der mächtige Tempel, den Herodes zu Ehren des römischen Kaisers hatte errichten lassen. Augustus, der regierende Kaiser, wurde hier angebetet, der einzige „lebendige Gott“. Aber war er das wirklich?

An diesem Unort wurde den Jüngern plötzlich klar, was echt ist und was nicht. Was wahr oder falsch ist. Was Gott oder Götze ist.

Aber gilt das nicht auch heute noch: Ein Götze ist alles, was Gott den ersten Platz in unserem Leben streitig macht!

„Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.

Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche (Ekklesia) bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“
Matth.16,17 -18 EU

Jesus hat nur ein einziges Mal „Ich will“ gesagt. Die „Ekklesia“ ist das Hauptanliegen Jesu, dem alles andere untergeordnet ist. Weil er „seine Kirche baut“, ist er als Messias gekommen, um die Menschen zu retten. Weil er „seine Kirche baut“, ist er Mensch geworden, hat unter uns gelebt und gewirkt. Weil er „seine Kirche baut“, ist er auferstanden, zum Vater aufgefahren und hat uns seinen Geist gesandt.

Hier betont Jesus die einzigartige Bedeutung seiner Kirche/Gemeinde (Ekklesia), was im Griechischen „Versammlung von Menschen“ bedeutet. Sie sollte niemals ein Gebäude sein, wie es die griechischen und römischen Tempel und auch der Tempel in Jerusalem waren. Damit hat Jesus nicht ein Versammlungshaus, ein Gebäude oder eine Kathedrale verneint. Das „Haus Gottes“ besteht nicht aus Stein, Glas und Holz, sondern aus Menschen, in deren Jesus der Herr wohnt.

Jesus sagt hier inmitten dieser Tempellandschaft: “Leute, hört zu: Ich baue meine Ekklesia und delegiere sie an niemanden, auch nicht an Simon Petrus. Und baut mir bitte nicht solche Häuser aus Stein und Holz, wie ihr sie hier seht. Die Gemeinde/Kirche ist ein lebendiges Haus und ihr seid die lebendigen Steine, die ich baue.

„Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen!“
1. Petrus 2,5 EU

 

Kuhn Stefan

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