„Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes.“

(Römer 15,13)

Die Legende von den sieben Brüdern von Ephesus

Die Siebenschläferlegende erzählt, dass die sieben Brüder Johannes, Serapion, Martinianus, Dionysius, Constantinus, Maximus und Malchus 251 n. Chr. vor der Christenverfolgung durch Kaiser Decius in eine Höhle bei Ephesus flüchteten. 

Im Jahr 251 kommt der römische Kaiser Decius nach Ephesus, um persönlich an den Opferfesten für die heidnischen Götter teilzunehmen und bei dieser Gelegenheit auch die Christenverfolgung zu überwachen. Einige Christen verstecken sich vor Decius, werden aber entdeckt und müssen den Märtyrertod sterben. Ihre Leichen werden auf der Stadtmauer aufgeschichtet, die unter der Menge der Toten einzustürzen droht. Sieben Christen, Söhne vornehmer Familien, die im Palast des Decius Dienst tun, werden verraten und zum Kaiser gebracht. Als sie sich weigern, den heidnischen Göttern zu opfern, gewährt ihnen der Kaiser mit Rücksicht auf ihr junges Alter, eine Bedenkzeit und begibt sich in die umliegenden Dörfer

Die Sieben beginnen nun, Almosen für die Armen der Stadt zu sammeln und zu verteilen. Sie beschließen, sich in einer Höhle des Berges Anchilus zu verstecken, um in Ruhe zu Gott beten zu können. Den Jüngsten schicken sie als Bettler verkleidet in die Stadt, um Lebensmittel zu kaufen. Da kommt Decius zurück. Der Junge flieht aus der Stadt und kehrt zu den anderen in die Höhle zurück. In der Eile ist es ihm nicht gelungen, genug Brot zu kaufen. Die Gefährten brechen in Wehklagen aus, essen von dem Wenigen, das sie haben, und schlafen schließlich sanft ein, ihre Seelen in Gottes Hände gelegt.

Decius gibt den Befehl, nach den sieben Jünglingen zu suchen. Da sie nicht gefunden werden, droht er den Vätern der Sieben Folter an. Diese verraten daher, wo sich die Gefährten versteckt halten. Decius glaubt, die Jünglinge würden noch leben, und lässt den Höhleneingang verschließen:

„Darum soll der Eingang der Höhle mit großen Steinen verschlossen und versiegelt werden, damit sie lebendig begraben werden und in diesem Kerker elendiglich sterben.“  

Theodorus und Rufinus, zwei weitere christliche Diener des Kaisers, beschließen, das Geschehene heimlich auf Bleiplatten zu schreiben. Sie verstecken sie in einer Schatulle unter den Steinen am Höhleneingang. Kurz darauf stirbt Decius.

Rund 200 Jahre später – im Jahr 446 – soll die Höhle entdeckt worden sein, und die sieben Brüder sollen am 27. Juni aus ihrem Schlaf erwacht sein.

Adolius will in Ephesus einen Viehstall bauen, und seine Arbeiter verwenden dafür die Steine des Höhleneingangs. Als die Höhle geöffnet wird, erweckt Gott die sieben schlafenden Jünglinge zum Leben. Sie erheben sich, merken aber nicht, dass sie etwa 200 Jahre geschlafen haben. Das sagt der Jüngste:

Wie ich euch gestern Abend gesagt habe, lässt der Kaiser uns und andere Bürger suchen, damit wir in seiner Gegenwart den Göttern opfern; wenn wir aber seinem Befehl nicht gehorchen, will er uns martern lassen“. 

Dann nimmt er etwas Geld, um sich in die Stadt zu schleichen und neues Essen zu kaufen. Als er am Höhleneingang ankommt, zittert er, weil er sich die Steine nicht erklären kann. Er ist auch sehr verwundert, als er Kreuze an den Stadttoren von Ephesus sieht, überall Menschen hört, die Christus anrufen, und viele veränderte Gebäude sieht. Der Händler, bei dem er Brot kaufen will, kann ihm nicht erklären, woher die alten Münzen stammen, die noch das Bild des Kaisers Decius zeigen. Der junge Mann wird gefesselt, durch die Stadt geführt und schließlich zum Bischof und zum Statthalter gebracht. Diese verhören den Jüngling, der nun erfährt, dass Decius schon vor langer Zeit gestorben ist. Der Jüngling führt das Volk zur Höhle, wo der Bischof die Tafeln mit der Geschichte entdeckt.

Als sie die Höhle betraten, leuchteten die Gesichter der Sieben wie Licht. Das Volk dankt Gott, dass es dieses Wunder sehen durfte, und benachrichtigt Kaiser Theodosius. Als Theodosius eintrifft, bezeugen die Sieben ihre Auferstehung und entschlafen für immer. Der in seinem Glauben gefestigte Kaiser ließ über der Höhle eine Kirche errichten.

Was können wir lernen?

Es geht nicht in erster Linie darum, wie historisch korrekt uns die Legende überliefert wurde. Die 7 Brüder wurden wegen ihres Glaubens verfolgt und lebendig eingemauert. Als sie 200 Jahre später wieder aufwachten, war ihre Welt eine andere.

Hoffnung ist das Bild der Zukunft, das Gott sieht, das Gott plant und das nicht unserer Wahrnehmung entspricht. Wird sich das Römische Reich einer jüdischen Sekte unterwerfen? Undenkbar. Nur Verrückte können solche Hoffnungen hegen. Wie ist es dazu gekommen?

Welche Hoffnung treibt uns als Gemeinde an? Haben unsere Hoffnungen und Erwartungen die Größe Gottes? Wovon träumt Jesus für unser Volk?

Viele Zeitgenossen haben keine Hoffnung für die Zukunft. Deshalb wollen sie nicht heiraten, keine Kinder in diese hoffnungslose Welt setzen. Oft sind Christen von dieser Negativität angesteckt und sehen nur das Schlechte in der Welt.

Ist unsere Erwartung und Hoffnung das Menschenmögliche oder das Gottesmögliche?

Was ist christliche Hoffnung?

Gutes von der Zukunft zu erwarten, ist wahre Hoffnung. Sie wurzelt in der Offenbarung der Güte Gottes und in seinen Verheißungen. Hoffnung ist die Erwartung, dass sich alles zum Guten wendet. Christliche Hoffnung weiß, dass die Zukunft nicht von günstigen Umständen allein abhängt, sondern von der Güte Gottes und seiner Vorsehung. Wie sieht die Bibel die Zukunft – Reich Gottes?
Hoffnung des Reiches Gottes auf der Erde:

„Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; das ist das kleinste unter allen Samenkörnern; wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als alle Kräuter und wird ein Baum, dass die Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen in seinen Zweigen. Ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Das Himmelreich gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war.“

(Matthäus 13, 31-33)

Hoffnung im Himmel:

„Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! 2 In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?“ 

(Johannes 14,2)

Überlege für dich:

  • Welche Erwartungen habe ich an mein Leben? Erwarte ich Gutes oder Schlechtes?
  • Gott sorgt dafür, dass jede Situation, auch wenn sie mir anders erscheint, mir zum Guten dient.
  • Wenn mir ein guter Weg verschlossen bleibt, hat Gott einen noch besseren Weg für mich bereit.
  • Stell dir vor, du schläfst ein und wachst wie die sieben Schläfer in 100 Jahren wieder auf: Ist dein Leben und das deiner Familie besser oder schlechter geworden?

Wenn wir Christen nicht an Gottes gute Pläne für eine gute Zukunft glauben wollen, wer dann?

Kuhn Stefan

Quellen:
Sieben Schläfer von Ephesus – Wikipedia
Victorios Mindsets, the power of international thinking, Steve Backlung

Sag uns deine Meinung:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht und dient nur zur Verifizierung.

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}