„Volk der Fran­ken, ihr seid, von Gott er­wählt und ge­liebt, her­aus­ge­ho­ben aus al­len Völ­kern durch die La­ge des Lan­des, den ka­tho­li­schen Glau­ben und durch eu­ren Re­spekt vor der Kir­che. An euch rich­tet sich un­se­re Re­de: Ihr sollt wis­sen, aus wel­chem trau­ri­gen An­lass wir in eu­er Land ge­kom­men sind. Aus Je­ru­sa­lem und der Stadt Kon­stan­ti­no­pel kam sch­lim­me Nach­richt: Das Volk im Per­ser­reich, ein frem­des Volk, ein gott­fer­nes Volk, hat die Län­der der dor­ti­gen Chris­ten über­fal­len, durch Mord, Raub und Brand ver­wüs­tet, die Ge­fan­ge­nen ver­sch­leppt oder ab­ge­schlach­tet, die Kir­chen Got­tes ent­we­der völ­lig zer­stört oder für sei­nen Kult be­schlag­nahmt……

Macht euch auf den Weg zum Hei­li­gen Gr­ab, en­t­reißt je­nes Land dem gott­ver­damm­ten Volk und nehmt es in Be­sitz. Gott hat je­nes Land den Söh­nen Is­ra­els ge­ge­ben, ein Land, in dem, wie die Schrift es sagt, Milch und Ho­nig flie­ßen (Ex 3,8). Je­ru­sa­lem ist die Mit­te der Er­de, das frucht­bars­te al­ler Län­der, ein zwei­tes Pa­ra­dies der Won­ne. Der Hei­land hat es durch sei­ne Pas­si­on ge­weiht, durch sei­nen Tod er­löst, durch sein Gr­ab aus­ge­zeich­net. Die Stadt des Kö­n­igs, im Zen­trum der Welt ge­le­gen, wird jetzt von ih­ren Wi­der­sa­chern ge­fan­gen ge­hal­ten. Sie fleht un­abläs­sig um eu­re Hil­fe. Be­gebt euch al­so auf die­sen Weg zur Ver­ge­bung eu­rer Sün­den, un­ver­g­leich­li­cher Ruhm ist euch im Him­mel­reich ge­wiss.

(Die Zu­schau­er ant­wor­ten laut­stark mit dem Ruf „De­us lo vult!“ („Gott will es!“)

Wenn nicht der Herr in eu­ren Her­zen ge­we­sen wä­re, wä­re eu­er Ruf nicht ein­hel­lig ge­we­sen. Wenn er auch viel­stim­mig er­tön­te, sein Ur­sprung war eins. Des­halb sa­ge ich euch: Gott hat ihn euch auf­ge­ge­ben. Die­ser Ruf soll jetzt eu­re Lo­sung im Kamp­fe sein, denn die­ses Wort hat Gott ge­spro­chen. Wenn ihr die Fein­de an­g­reift, wer­den al­le im Heer Got­tes dies ei­ne ru­fen: „De­us lo vult! De­us lo vult!“

Auf­ruf zum Kreuz­zug im Jahr 1095 durch Ur­ban II in Cler­mont

Was will Gott von uns?

Gott will Män­ner und Frau­en auf die­ser Welt ha­ben, die sich nicht von fal­schen Pro­phe­ten ver­füh­ren las­sen. Be­vor Je­sus zum Va­ter auf­fuhr, gab er den Apo­s­teln sei­nen letz­ten Wil­len be­kannt:

„…macht die Men­schen zu mei­nen Jün­gern.“ (Mt. 28,19 NeÜ)

Klingt ein­fach, ist es aber nicht. Trotz­dem, Je­sus will uns mit­neh­men auf ei­nen le­bens­lan­gen Lern­pro­zess. Er will sich uns Stück für Stück of­fen­ba­ren. Die Stu­di­en­lek­tü­re da­zu hat er glück­li­cher­wei­se schon von den Apo­s­teln sch­rei­ben las­sen.

Ja, dann ist es ja ein­fach, le­sen und dann ha­ben wir es!

Nein so ein­fach ist es nicht. Je­sus macht heu­te durch den Hei­li­gen Geist das, was er zu Leb­zei­ten mit sei­nen Apo­s­teln ge­tan hat. Er nahm sie mit, er leb­te mit ih­nen und lehr­te sie un­ent­wegt, wo im­mer sie auch wa­ren.Das­sel­be macht der Hei­li­ge Geist mit uns heu­te.

 Die Welt hat sich was Bes­se­res ver­di­ent

Ur­ban II hat mit sei­nen Auf­ruf ei­nen Welt­krieg her­auf­be­schwört, der bis heu­te an­hält. An den Kreuz­zü­gen nah­men schät­zungs­wei­se ei­ne Mil­li­on Men­schen teil, da­von ka­men nach vor­sich­ti­gen Schät­zun­gen ca. 800 000 Eu­ro­päer um und 3 bis 4 Mil­lio­nen An­ge­hö­ri­ge an­de­rer Völ­ker. Der li­ba­ne­si­sche Schrift­s­tel­ler Amin Maa­louf sch­reibt da­zu: „Die Gräu­el der Kreuz­zü­ge wer­den heu­te noch im Is­lam wie ei­ne Schän­dung, wie ei­ne Sch­mach emp­fun­den.“ Papst Jo­han­nes Paul II., der ei­nen Be­such der Oma­ja­den Mo­schee in Da­mas­kus 2001 ab­stat­te­te, fand auch nach über 500 Jah­ren nach dem letz­ten Kreuz­zug kei­ne ent­schul­di­gen­den Wor­te. Er rief le­dig­lich zum „Dia­log der Re­li­gio­nen“ auf und mahn­te „Kon­f­lik­te zu ver­mei­den“. Wie kann man je­doch neue Kon­f­lik­te ver­mei­den, wenn man sich zu be­gan­ge­nen Un­ta­ten nicht be­ken­nen will?

Auch die ra­di­ka­len Fun­da­men­ta­lis­ten un­ter den Mus­li­men sp­re­chen heu­te vom „Hei­li­gen Krieg ge­gen Un­gläu­bi­g“. Der Is­lam­wis­sen­schaft­ler Bas­sam Ti­bi an der Uni­ver­si­tät Göt­tin­gen er­klärt das so: „Der Hass auf den Wes­ten als Zi­vi­li­sa­ti­on der Kreuz­züg­ler präg­te das is­la­mi­sche Welt­bild bis heu­te.“

Je­sus lehr­te sei­ne Jün­ger: »Lie­bet eu­re Fein­de und bit­tet für die die euch ver­fol­gen, da­mit ihr Kin­der eu­res Va­ters im Him­mel seid« (Mt.5,44). Und wei­ter lehrt Je­sus: »Nicht je­der, der zu mir sagt: ›Herr, Herr!‹, wird ins Him­mel­reich kom­men, son­dern nur der, der den Wil­len mei­nes Va­ters im Him­mel tut. Vie­le wer­den an je­nem Tag zu mir sa­gen: ›Herr, Herr! Ha­ben wir nicht in dei­nem Na­men pro­phe­tisch ge­re­det, in dei­nem Na­men Dä­mo­nen aus­ge­trie­ben und in dei­nem Na­men vie­le Wun­der ge­tan?‹ Dann wer­de ich zu ih­nen sa­gen: ›Ich ha­be euch nie ge­kannt. Geht weg von mir, ihr mit eu­rem ge­setz­lo­sen Trei­ben!‹«(Mt.6,21-23).

Warum kann­ten die­se Men­schen den Wil­len Got­tes nicht?
Warum „trie­ben“ sie im Na­men Je­su „ge­setz­lo­sen Trei­ben“?

Kennst du den Wil­len Got­tes für dein Le­ben?
Kennst du den Wil­len Got­tes für dein Land, den Men­schen und der Ge­mein­de?
Hier en­det Re­li­gi­on die für Gott ge­macht wird aber nicht von Gott kommt, und es be­ginnt Jün­ger­schaft, Män­ner und Frau­en die Got­tes Wil­len aus sei­nem Wort ken­nen und die­sen in ih­rem Le­ben um­set­zen.

Die Welt hat sich was Bes­se­res ver­di­ent.

 Jün­ger­schaft ein Le­bens­s­til

Vie­le Chris­ten ha­ben die Vor­stel­lung, dass ein Jün­ger per­fekt sein muss. Das ist je­doch nicht die Vor­stel­lung Je­su. Wenn er die­ses Ziel ge­habt hät­te, dann hät­te er an­de­re Men­schen, und nicht die 12 Apos­tel be­ru­fen müs­sen. Als Je­sus mit sei­nen Jün­gern un­ter­wegs nach Je­ru­sa­lem war, sand­te er sei­ne Jün­ger vor­aus in ein Dorf der Sa­ma­ri­ter. Sie soll­ten nach ei­ner Un­ter­kunft su­chen. Doch die Sa­ma­ri­ter nah­men sie nicht auf, weil sie in Rich­tung Je­ru­sa­lem un­ter­wegs wa­ren. Als die bei­den Jün­ger, Ja­ko­bus und Jo­han­nes das hör­ten, sag­ten sie zu Je­sus: „Herr, sol­len wir be­feh­len, dass Feu­er vom Him­mel fällt und sie ver­nich­tet?“ (Lk.9,54 NeÜ) Bill John­son sag­te zu die­sen Ver­sen: „Wenn von mei­nen Mit­ar­bei­tern ei­ner ein sol­ches An­sin­nen hät­te, ich wür­de mir nicht nur ernst­haf­te Sor­gen ma­chen; ich wür­de ihn zu ei­nem Psy­ch­ia­ter schi­cken.“ Die woll­ten tat­säch­lich ein Dorf aus­lö­schen; Kin­der, Frau­en, Män­ner, Al­te, Jun­ge ein­fach al­les ver­nich­ten. Das war Kreuz­rit­ter­me­ta­li­tät. Mit sol­chen „Jün­gern“ war Je­sus un­ter­wegs? Sol­chen ver­rück­ten Leu­te ver­trau­te er sein Reich an?
Die­se Män­ner wur­den we­nig spä­ter die Zeu­gen sei­ner Au­f­er­ste­hung. Sie wur­den zu Ka­ta­ly­sa­to­ren von Got­tes neu­er Welt. Wenn er es mit die­sen „Ver­rück­ten“ schaff­te, schafft er es ver­mut­lich auch mit uns!

Jün­ger­schaft ist kei­ne Me­tho­de; es ist ein Le­bens­s­til der un­ter der Lei­tung des Hei­li­gen Geis­tes täg­lich ein­ge­übt wer­den muss. Jün­ger­schaft ist nicht ein Drei­jah­re­s­pro­gramm. Es be­schäf­tigt uns den Rest des Le­bens. Jün­ger­schaft be­trifft nicht ei­nen wich­ti­gen Teil un­se­res Le­bens; es be­trifft je­den Teil, je­de Fa­ser un­se­res Le­bens.

Wol­len wir sei­ne Jün­ger und Jün­ge­rin­nen wer­den?

 Salz und Licht

„Ein Trop­fen auf den hei­ßen Stein“?

Wenn wir uns be­trach­ten, wie klein und un­be­deu­tend wir sind, dann könn­te man schon mal der Mut ver­lie­ren?
Aber ge­nau so ar­bei­tet Je­sus.

„Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz aber sei­ne Wir­kung ver­liert, wo­mit soll man es wie­der sal­zig ma­chen?“ (Mt.5,13 NeÜ)

Der Speck hat ei­nen Salz­ge­halt von 3-5%. Die­se Kon­ser­vie­rungs­me­tho­de kann­te man schon im Al­ter­tum. Und Je­sus nimmt dar­auf Be­zug in­dem er sag­te: Ihr seid „das Salz der Er­de“. „Durch euch kon­ser­vie­re ich das Gu­te in der Welt. Ihr müsst nicht die Mehr­heit sein; ihr müsst „sal­zi­g“ sein.

Ihr seid das Licht der Welt. (Mt.5,14 NeÜ)

Auch hier zeigt uns Je­sus das­sel­be Prin­zip: Die Nacht mag pech­schwarz sein; das Licht ei­nes Zünd­hölz­chens er­hellt es.

Die Jün­ger Je­su wa­ren we­der be­son­ders in­tel­li­gent, noch hat­ten sie ei­ne be­son­de­re Aus­bil­dung. Sie hat­ten je­doch ei­nen Meis­ter der sie drei Jah­re lang coach­te. Ob­wohl sich ge­gen die­se 12 Män­nern und we­ni­gen Frau­en ei­ne gan­ze Welt­macht ent­ge­gen stemm­te, un­ter­war­fen sie die­se nach nur drei Jahr­hun­der­ten. Bis heu­te wächst die Ge­mein­de welt­weit, un­ge­ach­tet der Ver­fol­gung und Dis­kri­mi­nie­rung, weil sie ein­fa­che Män­ner und Frau­en hat, die sich „jün­gern“ las­sen.

Bist du da­bei?

SK

Heiliger Krieg?

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