David war ein Mann nach Gottes Herzen; weil er so ohne Fehler war? Was war der Grund, dass Gott ihn einen Mann nach Seinem Herzen nannte?
„Aber nun wird dein (König Saul) Königtum nicht bestehen.
Der HERR hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen,
und der HERR hat ihn bestellt zum Fürsten über sein Volk;
denn du hast das Gebot des HERRN nicht gehalten. „
1. Sam.13,14
Ein hartes Wort, vom Herrn an König Saul!
Saul, der Erwählte des Volkes, der Emporkömmling, der Israel von den Philistern befreit hat, der Mann, der die Salbung von Gott für das Königsamt erhalten hat, wurde verworfen. Er wurde nicht von irgend jemandem verworfen; er wurde von Gott verworfen, mit der Begründung: „Der HERR hat sich einen Mann gesucht nach SEINEM Herzen.“
Was bedeutet es, ein Mann oder eine Frau nach dem Herzen Gottes zu sein?
Halte doch einen Augenblick inne und überlege bei dir selbst: bin ich ein Mann, eine Frau nach dem Herzen Gottes?
Die Antwort ist wahrscheinlich für alle schwierig. Ich glaube nicht, dass David diese Frage mit JA beantwortet hätte?
Also stellen wir die Frage anders: „Willst du eine Frau oder ein Mann nach Gottes Herzen sein?“
Wenn JA, dann lies jetzt weiter:
DAVID UND SAUL
Erlaube mir einen ganz banalen Vergleich: Ein jeder von uns kann ein Radio bedienen. Du betätigst den Sendersuchlauf und das Radio beginnt mit der Suche nach einem Sender. Obwohl er einen Sender gefunden hat, ist der Empfang so schlecht, dass du gleich auf weiter drückst, bis du eine Einstellung gefunden hast, die eine optimale Tonqualität hat.
David war ein Mann, der schon in jungen Jahren einen klaren Empfang hatte. Saul hingegen warein Mann, bei dem es ein Leben lang immer „gerauscht“ hat. Zuletzt war er sogar bei einer Wahrsagerin, weil er Gott nicht mehr hören konnte.
Bist du auf Empfang mit dem göttlichen Sender?
Hörst du die Stimme Gottes, oder hörst du nur rauschen?
DAVIDS LEBENSGRUNDHALTUNG
Es war Davids Lebensgrundhaltung, die ihm die Sympathie und die Aufmerksamkeit Gottes einbrachte.
Schauen wir uns zuerst Sauls Lebensgrundhaltung an:
Als Saul vom Krieg gegen die Amalikiter zurückkehrte wird berichtet, dass er sich ein „Denkmal“ ein „Siegeszeichen“ am Karmel errichtete (1.Sam.15,12). Im gleichen Zusammenhang sagt dann Gott zu Samuel: „Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe, denn er hat sich von mir abgewandt und meine Befehle nicht erfüllt.“ Er hat Gottes Befehle nicht erfüllt, weil er Agag, den König der Amalekieter am Leben gelassen hat (wir sind im Alten Bund, dasselbe gilt für nicht mehr), um ihn im Triumphzug unter seinem neu errichteten Denkmal herumzeigen zu können: „Seht mal, was ich für ein toller König bin! Sogar Agag der Amalikertkönig ist mein Sklave!“
Und nun schauen wir uns Davids Lebensgrundhaltung an:
Als der Jüngling David, dem kriegserprobten Philister Goliath entgegenging, rief er ihm zu: „Du kommst zu mir mit Schwert, Lanze und Spieß, ich aber komme zu dir im Namen des HERRN Zebaoth, des Gottes des Heeres Israels, den du verhöhnt hast. Heute wird dich der HERR in meine Hand geben, dass ich dich erschlage und dir den Kopf abhaue ….“ 1. Sam.17,45.
Als er dann den Kopf Goliath dem erstaunten König Saul brachte, fragte ihn dessen Feldhauptmann: „Wessen Sohn ist dieser Junge?“ Und David antwortete: „Ich bin ein Sohn deines Knechtes Isai aus Bethlehem.“
In seiner Antwort war nichts hochtrabendes, selbstgefälliges. Mit anderen Worten sagte er, „ich bin nichts besonderes.“ Er war nicht mal der älteste Sohn (der war ja auch zwar dort, hatte jedoch Angst), er war nicht aus einem adeligen Geschlecht, er war auch nicht von einem wichtigen Ort; er war schlicht und einfach ein nobody. Er war ein Mann, in dessen Herz die Liebe Gottes brannte. Er war ein Mann, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere, sich kein Denkmal setzte, sondern Gott für desses Hilfe und Beistand dankte.
Das war Davids Lebensgrundhaltung. Eine Lebensgrundhaltung, die uns alle herausfordert. Eine Lebensgrundhaltung die modellhaft für uns alle verfügbar ist. Der weitere Verlauf seines Lebens war voller Gefahren und Rückschläge; dennoch wich er nie von diese seiner Lebensgrundhaltung ab.
Es gibt noch einen wesentlicher Unterschied zwischen Saul und David:
Die meisten der 150 Psalmen wurden von David geschrieben. Darin spiegeln sich fast alle Lebenssituationen wieder. Mal ist er oben, mal unten, mal taumelt er im Sieg über seine Feinde, mal kämpft er um sein Überleben. Mal klagt er über die Gottlosigkeit seiner Zeitgenossen und dann begeht er selbst Ehebruch und Meuchelmord. Mit allen Freuden und Problemen ging er zu Gott und verewigte seine Gebete in den Psalmen.
Und wie viele Psalmen hat Saul geschrieben?
Davids Psalme – ein Wechselbad der Gefühle. Gebet in Todesnot, als er von seinem eigenen Sohn Absalom floh
Ps. 3
Ach HERR, wie sind meiner Feinde so viel und erheben sich so viele gegen mich!
Viele sagen von mir: Er hat keine Hilfe bei Gott. „SELA“.
Aber du, HERR, bist der Schild für mich, du bist meine Ehre und hebst mein Haupt empor.
Ich rufe mit meiner Stimme zum HERRN, so erhört er mich von seinem heiligen Berge. „SELA“.
Ich liege und schlafe und erwache; denn der HERR hält mich.
Ich fürchte mich nicht vor vielen Tausenden, die sich ringsum wider mich legen.
Auf, HERR, und hilf mir, mein Gott! / Denn du schlägst alle meine Feinde auf die Backe und
zerschmetterst der Gottlosen Zähne.
Bei dem HERRN findet man Hilfe. Dein Segen komme über dein Volk! „SELA“.
Gebet in großer Angst
Ps. 4
Erhöre mich, wenn ich rufe, Gott meiner Gerechtigkeit, der du mich tröstest in Angst; sei mir gnädig und erhöre mein Gebet!
Gebet um Buße
Ps.6
Ach HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
HERR, sei mir gnädig, denn ich bin schwach; heile mich, HERR, denn meine Gebeine sind erschrocken und meine Seele ist sehr erschrocken. Ach du, HERR, wie lange!
Wende dich, HERR, und errette mich, hilf mir um deiner Güte willen!
Denn im Tode gedenkt man deiner nicht; wer wird dir bei den Toten danken?
Ich bin so müde vom Seufzen; / ich schwemme mein Bett die ganze Nacht und netze mit meinen Tränen mein Lager.
Anbetung
Ps. 8
HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, der du zeigst deine Hoheit am Himmel!
Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge / hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen, dass du vertilgst den Feind und den Rachgierigen.
Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist dann der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?
Freude über den Sieg über seine Feinde
Ps. 9
Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder.
Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster, dass meine Feinde zurückweichen mussten; sie sind gestürzt und umgekommen vor dir.
David ist wegen des Unglaubens seines Volkes niedergeschlagen
Ps. 12
Hilf, HERR! Die Heiligen haben abgenommen, und gläubig sind wenige unter den Menschenkindern.
Einer redet mit dem andern Lug und Trug, sie heucheln und reden aus zwiespältigem Herzen.
David ist verzweifelt
Ps. 13
HERR, wie lange willst du mich so ganz vergessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir?
Wie lange soll ich sorgen in meiner Seele / und mich ängstigen in meinem Herzen täglich? Wie lange soll sich mein Feind über mich erheben?
Schaue doch und erhöre mich, HERR, mein Gott! Erleuchte meine Augen, dass ich nicht im Tode entschlafe.
David ist über die Torheit der Menschen entrüstet
Ps. 14
Die Toren sprechen in ihrem Herzen: »Es ist kein Gott.« Sie taugen nichts; ihr Treiben ist ein Gräuel; da ist keiner, der Gutes tut.
Der HERR schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage.
Aber sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht „einer.“
Davids Liebesbekenntnis an Gott
Ps. 16,2
Ich habe gesagt zu dem HERRN: Du bist ja der Herr! Ich weiß von keinem Gut außer dir.
An den Heiligen, die auf Erden sind, an den Herrlichen hab ich all mein Gefallen.
David dankt für Hilfe in großer Not
Ps. 18,1-7
Herzlich lieb habe ich dich, HERR, meine Stärke!
HERR, mein Fels, meine Burg, mein Erretter; mein Gott, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Berg meines Heiles und mein Schutz! Ich rufe an den HERRN, den Hochgelobten, so werde ich vor meinen Feinden errettet.
Fazit:
David war nicht so viel anders als du und ich. Er war ein Mensch, der eine Lebens Grundhaltung hatte; eine Grund- Einstellung hin auf Gott. Diese Lebensgrundhaltung hat er nie verlassen, auch dann nicht, wenn er sich an Mensch und Gott versündigt hatte. Das klingt zugegebenermaßen etwas eigenartig, aber Gott sucht und liebt Menschen, die ihn suchen und lieben und nicht solche die perfekt oder „sündlos“ sind.
Jesus sagte: „Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die
Gerechten“ Mk.2,17.