Ein Bild das bewegt: eine Frau (nicht gestellt), bittet die selbstgerechten Männer, die um sie herum sind um Gnade. Sie soll gesteinigt werden. Eine Praxis, die wahabitische Moslems immer noch bei Ehebrecherinnen anwenden.

Auch zu den Zeiten Jesu, fanden gelegentlich Steinigungen statt, weil sie im Alten Testament, der Thora, als Bestrafung für bestimmte Vergehen gefordert wurden.

Jesus und die Ehebrecherin

Dies ist auch der Hintergrund der Geschichte aus Johannes Evangelium 8. Die Schriftgelehrten und Pharisäer brauchten einen Grund, um Jesus als Gesetzesbrecher zu überführen. Da kam das Ereignis mit der Ehebrecherin, die in flagranti ertappt wurde, wie gelegen. Nach dem Gesetz des Mose, musste sie gesteinigt werden. Wie wird sich jedoch Jesus verhalten? Wird er sie steinigen? Wenn ja, könnte man ihn der römischen Besatzungsmacht übergeben, weil er einen Mensch getötet hat, ohne rechtmäßiges Verfahren. Wenn nein, dann ist er als Rabbi, als Gesetzeslehrer nicht mehr tragbar, weil er das Gesetz Mose nicht respektierte. So fragten die Schriftgelehrten: „Mose aber hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du?“ (Joh. 8,5).

Jesus und die Selbstgerechten

Und was sagt oder tat Jesus? „Er schrieb mit dem Finger auf die Erde.“ Es wäre interessant zu wissen, was er schrieb. Leider wurde uns das nicht überliefert. Als ihm die Schriftgelehrten keine Ruhe ließen und ihn erneut aufforderten Stellung zu nehmen, sah er die umstehenden Männer an und sagte: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie“ (Joh. 8,7).

Die Worte Jesu zeigten Wirkung, denn einer nach dem anderen, angefangen von den Ältesten bis zu den Jüngeren, sie alle verließen den Schauplatz, bis Jesus alleine mit der Frau war. Daraufhin fragte Jesus die Frau: „Wo sind die Männer, Frau? Hat dich niemand verdammt? Sie antwortete: Niemand, Herr. Und Jesus sprach: So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr.“

Haben wir Christen nicht oft dieselbe richtende Haltung wie die Juden damals. Gewiss, wir steinigen niemanden mit Steinen, dafür mit Worten. Jesus gibt uns hier eine erstklassige Lektion, was Barmherzigkeit und Demut bedeutet. Wer von uns ist ohne Sünde? Erst, wenn ich mich auf das Niveau der Sünder herablasse (Jesus bückte sich auf die Erde, auch die Frau lag irgendwo auf dem Boden, während die Ankläger rund herum aufrecht standen), können wir ihnen helfen, aus der Sünder heraus zu kommen.

 

So verdamme ich dich auch nicht“ Joh. 8,11. Jesus will nicht verdammen. Jetzt nicht und auch nicht beim letzten Gericht. Er bietet die Hand, um aufzustehen, Buße zu tun und ein neues Leben zu beginnen.

Geh hin und sündige nicht mehr“, das waren die letzten Worte Jesu an die Frau. Ich bin überzeugt, dass sie fortan befreit, mit Freunde ein neues Leben beginnen konnte.

SK

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