Wir zeigen unseren Respekt dem Schöpfer gegenüber, durch unsere Verantwortung für seine Schöpfung. Man spricht deshalb vom Schöpfungsauftrag, den Gott den ersten Menschen, noch vor dem Sündenfall gab. (“Öko-Theologie„) Dieser Auftrag schließt auch die Sorge um die Tier- und Pflanzenwelt, sowie die anorganische Natur ein, die es nicht nur in ihrem unmittelbaren Nutzen für Leben und Gesundheit des Menschen zu erhalten gilt, sondern auch in ihrem Artenreichtum und ihrer Schönheit.

„Die Erde ist des Herrn“ – der Schöpfungsauftrag

Insbesondere Christen sollten durch die Heilige Schrift dazu motiviert sein. Wir sollen die Erde lieben und für sie sorgen (nicht aufgeben), weil sie Gottes sehr gute Schöpfung ist und weil wir uns um die Verletzlichkeit der Menschen und des Planeten kümmern. Unser Denken und unser Lebensstil werden oft von einer gottesfeindlichen und respektlosen, ausbeuterischen Kultur bestimmt und nicht von dem Wort Gottes. Wir brauchen deshalb ein Umdenken! (“Öko-Theologie”)

Die Wissenschaft ist sich weitgehend einig: Aufgrund menschlicher Aktivitäten sehen wir heute schon negative Umweltauswirkungen, wie das Artensterben und den Klimawandel. Das ist erst der Anfang. Die Zeit drängt! Als Nachfolger Jesu brauchen wir dennoch nicht zu verzweifeln. Wir können die enormen Probleme, mit der „himmlischen Hoffnung“ angehen, die in uns lebt, indem wir unseren Blick weg von den Problemen auf Gott den Schöpfer, Eigentümer und Erneuerer richten.

Klimaschutz und Schöpfungsauftrag sind nicht Anhängsel des Evangeliums, sondern der schöpferische Kernauftrag Gottes, an sein Volk!

Dem HERRN gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner.

Ps 24,1 EU

Den Schöpfungsauftrag ernst nehmen

Ich kann in diesem Artikel nicht auf die ganze Tragweite von diesem Thema eingehen. Eines sei jedoch vorweggenommen: Dem HERRN gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner.

Es ist erstaunlich, wie unverantwortlich wir mit Gottes anvertrautem Besitz umgehen. Ich spreche nicht allein von der allgegenwärtigen Umweltzerstörung, sondern von uns Christen, denen man eine Beziehung zum rechtmäßigen Eigentümer von Himmel und Erde nachsagt. Manchmal hat man sogar den Eindruck, dass wir die Erde als einen feindlichen Ort betrachten, von dem wir möglichst schnell evakuiert werden wollen, um in den Himmel zu gehen.

Wir müssen möglicherweise unsere Einstellung und unsere Theologie zu unserer Erde ändern! Gott spricht in diesem Psalm immer wieder davon, dass wir die Tore weit und die Türen in der Welt hoch machen sollen, dass der König der Ehre einziehe! (Ps.24,7) In den Himmel braucht er nicht einziehen, dort ist er bereits. Er will einziehen in dein und mein Leben, hier auf dieser Erde.

„Bebauen“ und „bewahren“

Im ersten Buch der Bibel, Kapitel 2 Vers 15 spricht Gott davon, dass er dem Menschen, den er erschaffen hatte, die Erde zur Verwaltung übergab:

Gott, der HERR, brachte den Menschen in den Garten von Eden. Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und ihn zu bewahren. 1. Mo.2,15 HfA

Gott gab uns Menschen eine wunderbare Erde, wo jedes noch so kleine Detail, nach einem genialen Plan abläuft. Selbst, wenn es ein simpler Grashalm ist, so ist er genial und stellt alles vom Menschen Geschaffene weit in den Hintergrund. Gott überlässt sein Meisterwerk dem Menschen zur Verwaltung. Dafür werden im Urtext zwei hebräische Worte verwendet, die wir uns kurz anschauen wollen:

Das eine Wort ist avad (עבד), was bebauen (Ressourcen nutzen) bedeutet und das andere schamar (שמר), welches mit bewahren übersetzt wird. Das Wort bebauen haben wir alle gut verstanden. Mehr Schwierigkeiten haben wir mit dem Bewahren. Aus einer Wortanalyse geht hervor, dass die Bedeutung von schamar – bewahren, bewachen, für wertvoll achten, beschützen, bedeutet. Gott hat uns diese Erde nicht nur gegeben, damit wir von ihr leben, sondern, dass wir sie für Gott bewahren sollen. Nachdem wir sie bebaut haben, hinterlassen wir sie in einem besseren Zustand als wir sie vorgefunden haben. So, wie der Bauer die braune Erde lockert, Samen hineinsät und nach Monaten eine reiche Ernte einbringt, düngt, um sie auf die nächste Fruchtfolge wieder vorzubereiten.

Dieses Thema geht uns alle was an. Speziell die Kirchen, die Menschen sensibel machen sollen, zu dem von Gott gegebenen Auftrag. Ich glaube, dass wir an diesem Punkt, in unserer Gesellschaft, ein kollektives Versagen eingestehen müssen.

Mir gehört nichts. Nicht mal ich selbst gehöre mir!

Es mag etwas sonderbar klingen, aber die Besitzverhältnisse, so wie wir sie kennen, stammen aus einer gottfernen, gefallenen Menschheit. Gott hat uns alles zur Nutzung und Verwaltung überlassen, aber nicht übereignet.

Ich bin der Meinung, dass gesunde menschliche Beziehungen nur auf diesem Gedankengut wachsen können. Alles andere entwürdigt den Menschen.

Klimaschutz ist ein Schöpfungsauftrag

Der Klima- und Umweltschutz ist eine zutiefst christliche Schöpfungsverantwortung. Unser Beitrag in der öffentlichen Wahrnehmung muss sein, dass die Welt und die Menschen nicht sich selbst gehören, sondern Gott dem Schöpfer. Er hat uns die Erde, mit allem was darin zum Leben gegeben. Ohne Ehrfurcht vor dem Schöpfer, wird auch der Umweltschutz nur einseitig funktionieren, denn wir meinen etwas zu schützen, das ja uns gehört. Die Erde gehört jedoch nicht uns.

Die negativen Auswirkungen, eines vom Menschen gemachten Klimawandels, erleben wir bereits alle Tage: Buschbrände, Überschwemmungen, den Anstieg des weltweiten Meeresspiegels, der Anstieg von Kohlendioxyd (CO2) in der Atmosphäre, das Abschmelzen der Gletscher und der Pole usw. Das Klima ist nicht mehr im Gleichgewicht und eine der Hauptverursacher ist ganz offensichtlich der Mensch.

Unser Beitrag

Wir Christen können und müssen unseren Beitrag leisten, indem wir die Welt und die Menschheit als Gottes liebsten Ort wertschätzen. Selbst wenn viel Ursprüngliches, unwiederbringlich zerstört worden ist, hat Gott eine besondere Zuneigung zur Erde und zu den Menschen, sodass der endgültige Wohnort Gottes mit den Menschen nicht im Himmel sein wird, sondern im neuen Jerusalem, das vom Himmel auf die erneuerte Erde kommen wird (Of. 21,2.)

„Warum sollten wir uns Sorgen um die Umwelt machen? Dies liegt nicht nur an den Gefahren, denen wir durch Umweltverschmutzung, Klimawandel oder andere Umweltprobleme ausgesetzt sind – auch wenn diese schwerwiegend sind. Für Christen ist das Problem viel tiefer: Wir wissen, dass Gott die Welt geschaffen hat und sie ihm gehört, nicht uns. Aus diesem Grund sind wir nur Verwalter oder Treuhänder der Schöpfung Gottes und dürfen sie nicht missbrauchen oder vernachlässigen. Die Bibel sagt: „Die Erde gehört dem Herrn und alles in ihr, die Welt und alle, die darin leben .“
Billy Graham

Autor: Stefan Kuhn

Quellen:

Lausanner Erklärung

Öko Theologie

Ökologische Spitiualität

Literatur:

Creation Care and the Gospel, reconsidering the mission of the church, Hendrickson Publishers Marketing LLC

Time to Act, Christian Climate Action, Society for Promotion Christian Knowledge

Francis A. Schaeffer, Pollution and the Death of Man: The Christian View of Ecolog

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