Salz ist unter allen Edelsteinen, die uns die Erde schenkt, der Kostbarste. 

Justus von Liebig 

Salz ist lebensnotwenig

Salz (Natrium-Chlorit) ist lebenswichtig. Natrium sorgt mit dafür, dass der Wasserhaushalt im Körper funktioniert. Außerdem sichert es die Leistungsfähigkeit der Muskeln und Nerven und ist deshalb auch besonders wichtig in der Ernährung von Sportlern. Ein anderer wichtiger Bestandteil ist Chlorid, das unter anderem die Bildung von Salzsäure im Magen bewirkt. Darüber hinaus regelt Salz auch den Blutkreislauf und die Verdauung, sorgt für das Funktionieren der Organe und ist wichtig für die Knochen. Menschen, die sich zu salzarm ernähren und zu wenig Salz in den Körper aufnehmen, leiden häufig unter Kopfschmerzen, Muskelschwäche, Müdigkeit und Krämpfe. Die Knochendichte nimmt ab, es kommt zu einer Übersäuerung des Körpers und die Durchblutung ist gestört.[i]

Geschichtliche Bedeutung

Der Salz war historisch eine lange Zeit ein Handelsgut von höchster wirtschaftlicher Bedeutung. Salz diente zum einen zum Konservieren und Würzen von Lebensmitteln, zum anderen als Zahlungsmittel. Römische Beamte und Soldaten bekamen ihren Sold teilweise in Form von Salz ausgezahlt. Daher kommt auch der heutige Begriff Sold (italienisch salario). Zur Erhaltung des inneren Friedens wurde Salz zeitweise sogar durch den römischen Staat subventioniert, um es auch für einfache Menschen erschwinglich zu machen. Glurns im Vinschgau war im Mittelalter bis in die Neuzeit äußerst bedeutsam als Markt und Umschlagplatz für den Salzhandel.

Biblische Bedeutung

„Ihr seid das Salz der Erde“ (Matthäus 5,13).

Damit spricht Jesus von der enormen Bedeutung seiner Jünger für die Gesellschaft. Man könnte nun kritisch hinterfragen, welchen Einfluss die Jünger auf die Gesellschaft damals hatten? Die Antwort ist verblüffend: Zurzeit Jesu war der Einfluss der Jünger und Apostel gering. Aber 300 Jahrhunderte später, dominierte ihre Botschaft die ganze damalige Welt, bis heute.

Unsere moderne Gesellschaft, das Welt- und Menschenbild, das wir heute haben, wäre ohne die Lehre Jesu nicht möglich. Jesus und die Apostel forderten zum Beispiel als erste die Abschaffung der Stände (da ist nicht mehr Jude noch Grieche, Freier oder Sklave, Mann oder Frau) und schafften so die Voraussetzungen einer freien modernen Gesellschaft. Ja, es war bis hierher ein langer Weg, der nur all zu oft von der Kirche selbst infrage gestellt wurde.

Jesus fordert uns auf, „Salz der Erde“ zu sein. Die Gesellschaft braucht uns, ja, sie hat ein göttlich verbrieftes Recht, auf unsere Salzkraft.

Salz der Erde

So wie der Organismus eines Lebewesens, durch zu wenig Salz, krank und schwach wird, so erkrank auch unsere Gesellschaft, wenn wir unsere Verantwortung nicht wahrnehmen wollen. Über Jahrhunderte sind Christen auf Rückzug aus der „Welt“, mit fatalen Folgen. Jesus fordert uns nicht auf, uns hinter Kirchenmauern und Versammlungshäusern wegzusperren, er fordert uns auf, unsere Verantwortung in der Gesellschaft wahrzunehmen. Dies geschieht nicht durch Transparte oder Megaphone, sondern durch unser Leben am Arbeitsplatz, in der Schule, eben dort, wo wir sind. Hier sollen wir Botschafter Jesu sein. Hier, nicht in der Kirche, sollen wir den Mut haben, für Jesus zu sprechen und seine Gedanken zu verbreiten. Dabei geht es nicht um althergebrachte Frömmeleien. Es geht um einen veränderten Lebensstil, der überzeugend gelebt wird. Wir sollen unser Geschäft „geschmackvoll“ machen, indem wir ganz natürlich und selbstverständlich als Christen in der Arbeitswelt leben.

Nicht jeder wird uns willkommen heißen. Manchmal wird es auch zu Ausgrenzung und zu Verspottungen kommen. Aber das liegt in der Natur der Sache. Dies war bei Jesus so und ist es bei uns heute immer noch so. Jesus sagte: „Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man das Salz salzen?“[ii] Ein Christsein ohne die salzige Wirkung der Worte Jesu, ist wie Salz, das nicht mehr salzt. „Es ist zu nichts mehr nütze und man schüttet es aus“. Ich will niemanden zu nahe treten, aber diese Aussage Jesu, trifft auf weite Teile unseres Kulturchristentums zu. Es ist zu nichts mehr nütze. Man schüttet es aus „und lasst es von den Leuten zertreten,“ ein erschreckender Zustand unserer Kircvhen heute.

Wer Salz in der Gesellschaft sein will, hat keine Rosinen anzubieten

Dieses Zitat von Ernst Ferstl teile ich teilweise. Es ist wahr, dass Christen die heißen Eisen der Gesellschaft mit anpacken sollen. Es ist jedoch auch wahr, dass wir Christen nur all zu oft die Ankläger der Gesellschaft sind, aber keine Problemlöser. Dahinter steckt oft eine negative Weltuntergangstheologie, wo es „sowieso nichts nützt in unsere Gesellschaft zu investieren, weil sie sowieso unter geht“. Diese lieben Geschwister tun so, als ob sie täglich das Manna vom Himmel bekämen, und nicht von den Geschäftspartnern ober Arbeitsgebern in der Welt, der sie redlich bezahlt.

Wenn wir Christen so reagieren, verlieren wir den Geschmack und verachten die Aufforderung Jesu, Salz der Erde zu sein. Er sagte nicht, ihr seid das Salz des Himmels. Er sagte, ihr seid das Salz der Erde, eine Erde auf der ich und du und noch weiter sieben Milliarden Menschen leben. Wir haben die Aufgabe die Gesellschaft zu salzen. Das hat nichts mit einem Richtgeist zu tun, sondern damit, dass wir der Gesellschaft lebenswichtige Mineralstoffe zuführen, die sie nur durch die Kirche Jesu bekommen kann.

Henry Dunant 

1859 reiste ein Schweizer Geschäftsmann nach Norditalien, um dort mit Napoleon III. Geschäfte zu machen. Der junge Mann war ein frommer Sohn einer calvinistischen Familie aus Genf. Er gründete mit seinen Freunden die sogenannte „Donnerstag-Vereinigung“, die sich später CVJM nannte. Mit 24 Jahren stand er der Schweizerischen Evangelischen Allianz vor. Als er nach Castiglione delle Stiviere kam, waren die französischen Truppen in einem furchtbaren Gemetzel gegen die Österreicher verwickelt. 38.000 Verwundete, Sterbende und Tode lagen auf dem Schachtfeld. Zutiefst erschüttert organisierte er die Zivilbevölkerung der umliegenden Ortschaften, richtete in einer Kirche ein Hospital ein und versorgte bis zu 10.000 verwundete Soldaten. Als man auf dem Schlachtfeld nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden konnte, rief er: „Tutti fratelli!“ Der junge Mann hieß Henry Dunant und gründete in Folge das „Rote Kreuz“. Er schloss mit vielen Königshäusern und Regierungen jener Zeit die „Genfer Konvention“ ab, die bis heute Bestand hat.

Was können wir aus dieser Geschichte lernen?

Dunant ist eben nicht so ein Christ gewesen, der alles nur schlecht redete, sondern im Angesicht der Hölle, ein Stück Himmel auf die Erde brachte. Er konnte nicht den Krieg abschaffen. Er konnte jedoch eine Genfer Konvention vereinbaren, die jedem verwundeten Soldat das Recht auf medizinischer Versorgung garantierte [iii].

Jetzt stellen wir die Frage mal an uns: Was hat die Gesellschaft davon, dass es dich gibt? Wenn es dich und mich nie gegeben hätte, wäre die Welt anders? Wenn Jesus sagt; „du bist Salz der Erde“, dann was könnte das für dich und für deine Familie und für deine Arbeit bedeuten?

Der Herr segne dich mit viel Aufrichtigkeit und einem selbstkritischen Geist!

Kuhn Stefan

Bergpredigt

„Unser Vater…“

Die goldene Regel

Die Kultur Jesu, im Umgang mit Konflikten

Eine Kultur der Bescheidenheit, Einfachheit und des Gottvertrauens

Selig sind die da geistlich arm sind

DIE KULTUR DES KÖNIGREICH GOTTES

 

 

[i][i] Heute nehmen viele Menschen zu viel Salz, durch Speisen in sich auf. Aus diesem Grund wird eine Salzarme Ernährung empfohlen.

[ii] Matthäus 5,13

[iii] Dies ist nur eine von vielen Errungenschaften

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