In diesem Monat beginnt wieder die „offizielle“ Fastenzeit. Obwohl das Fasten für uns kein Gesetz mehr ist, dürfen wir es als „geistliche Disziplin“ nicht einfach als für uns nicht mehr gültig oder gar bedeutungslos abtun. Die Fastenzeit bietet uns die Möglichkeit, uns mit dem Thema Fasten auseinander zu setzen.

Mit Fasten verbinden wir größtenteils den Verzicht auf Essen und Trinken oder auch auf Reduzierung des Medienkonsums wie Fernseher, Handy, Facebook usw., was ja grundsätzlich nicht falsch ist.

Das biblische Fasten, oder anders ausgedrückt, das Fasten im Sinne Gottes, beinhaltet aber noch andere Aspekte. So empfing der Prophet Jesaja von Gott eine „Fasten-Botschaft“ für sein Volk. (Jes 58)

Darin macht Gott seinem Volk sehr klar, was für ihn Fasten bedeutet, an dem er sich freut und das „seinem Herzen“ entspricht. So sagt er z.B. in Vers 6:

„Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass frei, auf die du das Joch gelegt hast!

Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!“

Hier sehen wir, dass es Gott um mehr als das Verzichten auf Kaffee oder weniger Fernsehen geht!

Es geht ihm auch um unseren Umgang mit unseren Mitmenschen. Dort, wo wir Menschen „festhalten“ in Erwartungen und Anforderungen, die sie vielleicht nicht wissen oder erfüllen können; Menschen, die wir nicht frei gelassen haben in unseren Herzen, weil sie an uns schuldig geworden sind und wir sie deshalb in uns „gefangen halten“; Menschen, die wir als unseren „Besitz“ verstehen und sie dem entsprechend behandeln; überall dort, wo wir Menschen, dem Ehepartner, Kindern, Eltern, Vorgesetzten usw. eine Last (Joch) auferlegt haben, unter der sie direkt oder auch indirekt zu tragen haben und leiden…

Göttliches Fasten hat (auch) damit zu tun, dass wir alte Gewohnheiten und Gedanken, die keine guten Früchte hervorbringen, entrümpeln und ausräumen!

Und wie es in der Wohnung oder im Keller nach dem Entrümpeln und „Ausmisten“ neuen Lebens-Raum gibt, so will Gott uns selbst befreien, damit neuer Freiraum, neue Leichtigkeit und ein neues Bewusstsein von Freiheit in und um uns aufkommen kann.

In diesem Sinne wünschen wir uns allen eine Fastenzeit, die über das Verzichten von Speis und Trank hinausgeht!

 

Jakob (Köbi) und Linde Oester

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