Wie kam das Evangelium nach Europa? Tauche ein in die spannende Geschichte der ersten Missionare in Europa!

Erlebt

Als ich letzthin mit meinem Fahrrad durch die Landschaft fuhr, die vielen Häuser und Menschen sah, betete ich innerlich zum Herrn: „Herr, hier sind so viele Menschen, die sich nach dir sehnen und es nicht wissen. Und die Gemeinde Jesu ist zu klein und unbedeutend und kann die wichtigste Botschaft den Menschen nicht bringen.“

Die Stimme des Heilige Geist sprach dann zu mir: „Stimmt nicht, so unbedeutend seid ihr nicht. Ich bin dabei, euch zu einer Speerspitze zu machen. Jeder einzelne von euch, soll zu einer Speerspitze werden, die ich gegen den Feind richten kann. Nur solange die Speerspitze stumpf, verbogen oder nicht hart genug ist, kann damit der Feind nicht bekämpft werden. Es wäre für euch geistlicher Selbstmord, unvorbereitet in den Kampf zu ziehen. Einiges ist schon geschehen, einige sind schon bereit und andere sind in Vorbereitung. Die ganze Truppe kann jedoch erst dann in den Kampf ziehen, wenn Aussicht auf Erfolg ist.“

Nun stellte sich mir die Frage, wie sich Gott einen Krieger, der für sein Reich kämpft, vorstellt. Die Antwort war Apostelgeschichte 16, die Begebenheit mit Paulus und Silas in Philippi.

Die Speerspitze Gottes im Kampf gegen seinen Feind

Paulus und Silas sind nach Philippi in Kleinasien gereist, weil Paulus in der Nacht eine Erscheinung hatte: Ein Mann aus Mazedonien stand da und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns![1] Angekommen in Philippi, der römischen Garnisonsstadt Mazedoniens, war eine Frau, die von Dämonen besessen war, hinter Paulus und Silas her und schrie: „Diese Männer sind Diener des höchsten Gottes und sind gekommen, um euch zu sagen, wie ihr gerettet werden könnt.“[2] Paulus gefiel dies gar nicht und blieb stehen, drehte sich um und sagte zum Dämon in der Frau: „Ich befehle dir im Namen von Jesus Christus, aus ihr auszufahren.“[3] Und augenblicklich verließ der Dämon die Frau.

Wäre das nicht eine tolle Gelegenheit gewesen. Wieso schlug Paulus dies Angebot aus?

Die Speerspitze Gottes wird vom Feind überwältigt

Die Herren dieser Frau, sie war eine Sklavin und verdienten viel Geld mit ihr, denn sie betrieb Wahrsagerei und war in Philippi stadtbekannt, waren alles andere als begeistert. Sie gingen zu den Stadtoberen und klagten Paulus und Silas an, indem sie sagten, „diese reden den Leuten Dinge ein, die im Widerspruch zu den römischen Bräuchen stehen“[4]. Wurde eine Religion von den Römern nicht gebilligt, galt sie als „rilegio illicita“[5] und die Richter der Stadt mussten ihres Amtes walten. Sie ließen sie Apostel verhaften, schlagen und ins Gefängnis werfen. Man befahl dem Aufseher des Gefängnisses, sie gut zu bewachen, und dieser sperrte sie deshalb in das innere Gefängnis, das keine Fenster hatte. Man würde heute sagen, in den Hochsicherheitstrakt.

Würden wir in so einer Situation nicht anfangen zu zweifeln? Hat uns Gott wirklich geführt? Haben wir ihn missverstanden?

Die Speerspitze Gottes wird gefangen und gedemütigt

Dieser Aufseher hatte im Gefängnis uneingeschränkte Macht über seine Gefangenen. Im Leben war er vielleicht ein Niemand, aber hier konnte er Macht auf andere ausüben. Er wollte Paulus und Silas plagen. Er legte beide in den Stock und quälte sie. Gefangen, geschlagen und in den Stock gelegt.

Hier stimmt doch etwas nicht? Wenn Gott einen Auftrag vergibt, dann unterstützt er seine Diener doch, nach dem Motto: Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? [6]

Die Speerspitze Gottes singt und lobt

Trotz der vielen Schmerzen, fingen sie um Mitternacht an Gott loben und zu preisen.[7] Der Rücken schmerzte von den Schlägen, die Ratten liefen zwischen den Füßen herum, die Fäkalien lagen dazwischen. Der Feind konnte ihren Gottesglauben und ihre Liebe zu ihm nicht zerstören. Selbst in den widrigsten Umständen blieben sie treu. Die Speerspitze Gottes wurde nicht stumpfer, sondern immer schärfer.

Die anderen Gefangenen im Gefängnis staunten nicht schlecht über die zwei ausgeflippten Neuankömmlinge. „Die zwei sind irgendwie nicht ganz dicht“, dachten sie sich vielleicht.

Wie kann man in so einer Situation noch singen?

Die Speerspitze Gottes bekommt jetzt Hilfe von oben

Nachdem sie gebetet hatten geschah ein großes Erdbeben, sodass die Grundfesten des Gefängnisses erschüttert wurden, die Türen sich alle öffneten und die Fesseln aller lösten sich.[8] Wir würden sagen Zufall; aber Zufälle gibt es bei Gott nicht. Er weiß alles und er sieht alles.

Der Lobgesang Gottes bringt die stärksten Mauern ins Wanken!

Der Gefängniswärter bekam nun panische Angst, denn er sah, dass alle Türen offen standen. Er war sich sicher, dass alle Gefangenen längst getürmt waren. Dieser Spießer, der Freude hatte andere Menschen zu plagen, geriet selbst in Panik bei dem Gedanken, selbst verhaftet zu werden und ins Gefängnis zu kommen. Er wusste nur allzu gut, was ihn dort erwartete. So zog er sein Schwert und wollte sich selbst töten[9].

Die Speerspitze Gottes erringt den Sieg über den Feind

Paulus aber rief mit lauter Stimme: „Tu dir nichts an, denn wir sind alle hier!“[10]. Paulus hatte keine Freude an Rache. Er hatte Freude, Menschen zu Christus zu führen. Paulus sah, wie dieser Mensch ein armer Mann war. Er brauchte Erlösung. So nahm der Kerkermeister ein Licht, sprang hinein und fiel Paulus und Silas zitternd zu Füßen, führte sie hinaus und sagte: „Ihr Herren, was muss ich tun damit ich gerettet werde?“[11]

Der Aufseher hat wohl gemerkt, dass hier etwas mehr war als bei allen anderen Gefangenen. Der Gefängniswärter war mit Sicherheit ein gefühlloser Mensch. Warum hatte er nun Sündenbekenntnis? Wer hat ihn überzeugt?

Den Sieg über den Feind Gottes, der die Gedanken der Menschen beherrscht, wurde im Lobpreis errungen. Der geistliche Feind wurde dort geschlagen und der Gefängniswärter war einer der ersten, der buchstäblich vor den Repräsentanten des Reiches Gottes, die Waffen streckte.

Die Speerspitze Gottes baut Reich Gottes

Paulus uns Silas sagte: „Glaube an den Herrn Jesus Christus, dann wirst du und dein Haus gerettet werden!“ Und sie predigten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren.[12]

Sicher würden wir uns alle so einen Erfolg wünschen, dass Menschen zu uns kommen, Buße tun und ihr Leben dem Herrn geben. Da wären wir sofort dabei. Aber wären wir auch vorher dabei, wenn Paulus und Silas gefangen wurden, wenn sie auf den nackten Rücken geschlagen wurden?

Noch in derselben Stunde wusch der Gefängnisvorsteher ihnen die Wunden aus, und er und alle Mitglieder seines Hauses wurden getauft.[13] Alles lief innerhalb von Stunden ab. Erlöst, befreit, getauft; und kein jahrelanges Warten, wie bei uns üblich.

Wenn wir zur Speerspitze Gottes gehören wollen, können wir nicht Jahre lang zögern, um den Gehorsamsschritt zur Taufe zu tun!

Drei Schritte zur Speerspitze Gottes

Die Speerspitze Gottes hat ein Mandat

So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! (2Kor 5,20) Dieses Mandat hat übrigens jeder Christ!

Dann bekommt die Speerspitze ein spezifisches Mandat, das abhängig von Zeit, Umstände und Begabung ist:

Und Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht: Ein Mann aus Mazedonien stand da und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns! Als er aber die Erscheinung gesehen hatte, da suchten wir sogleich nach Mazedonien zu reisen, gewiss, dass uns Gott dahin berufen hatte, ihnen das Evangelium zu predigen. (Apg 16,9-10)

Paulus und Silas gingen nicht irgendwo hin, sie gingen nach Philippi, einer reichen Garnisonsstadt der Römer. Ihre Abhängigkeit von der Führung des Heiligen Geistes, bedeutete jedoch nicht, dass sie bei jedem Schritt auf ein unverkennbares Zeichen des Heiligen Geistes warteten. Vielmehr vertrauten sie darauf, dass Gott seine Wünsche und führenden Gedanken in sie hineinlegte, und dann verfolgten sie seine Pläne. Wenn Gott ihnen eine Richtung versperrte, gingen sie in eine andere und verließen sich darauf, dass der Heilige Geist ihre Pläne entweder billigte oder verhindern würde.[14]

Die Speerspitze Gottes sucht Gemeinschaft mit Menschen

Am Sabbattag gingen wir hinaus vor die Stadt an den Fluss, wo wir dachten, dass man zu beten pflegte, und wir setzten uns und redeten mit den Frauen, die dort zusammenkamen. (Apg 16, 11)

Ich muss gestehen, dass wir oft zu kompliziert denken. Paulus und Silas gingen zum Fluss um mit den Menschen dort zu reden. Das Evangelium zu predigen, heißt Menschen begegnen und Freundschaft zu pflegen. Dafür braucht es keine besondere Begabung, keinen besonderen Raum, keine spezielle Literatur. Wir müssen einfach Menschen begegnen und mit ihnen sprechen, Zeit verbringen und Vertrauen aufbauen.

Nach dieser Begegnung bekehrte sich eine Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira; der tat der Herr das Herz auf, sodass sie darauf Acht hatte, was von Paulus geredet wurde. Als sie aber mit ihrem Hause getauft war, … [15]Auch hier wieder, wird die Neubekehrte sofort getauft.

Die Speerspitze Gottes erlebt Gottes Eingreifen

Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, sodass die Grundmauern des Gefängnisses wankten. (Apg 16, 26)

Viele Christen möchten so gerne Gottes mächtiges Eingreifen, Zeichen und Wunder erleben. Dabei berufen sie sich gerne auf Markus 16,17 wo geschrieben steht, die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: In meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, in neuen Zungen reden, Schlangen mit den Händen hochheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird’s ihnen nicht schaden; auf Kranke werden sie die Hände legen, so wird’s besser mit ihnen werden.

Diese Zusage, wurde jedoch denen gegeben, die hingehen um das Evangelium zu predigen. Bevor Jesus den Jüngern sagte, mit welcher Vollmacht sie ausgestattet werden, sagte er: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.[16] Dann sagte er weiter: Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.[17] Es geht also darum, den Menschen das Evangelium zu bringen, ihren Glauben zu wecken, sie zu taufen, damit sie ewiges Leben haben. Um dieses Ziel zu erreichen, das extrem schwer und lebensgefährlich sein kann, gibt er Zeichen. Wir erinnern uns vielleicht alle an Mose, der ins Haus des Pharaos gehen sollte, um dem Pharao die Botschaft Gottes zu bringen. Er wurde mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet, die er brauchte, um den Pharao und den Herrschenden in seinem Reich zu begegnen. Wir dürfen bitte nicht vergessen, dass der Pharao zu jener Zeit die mächtigste Person auf der Erde war. Er wurde zudem als Gott verehrt. Und da kommt ein Schafhirte aus Midean, aus dem Niemandsland, aus der armseligen Wüste und bringt ihm eine Botschaft von einem Gott den niemand kannte?

Diese Botschaft, die Mose überbrachte, könnte so zusammenfassen: „Herr Pharao, der Gott Israels hat gesagt, sie sollen Sein Volk, ca. eine Million Sklaven, nach Kanaan ziehen lassen und ihnen eine Abfindung für den Dienst der letzten 400 Jahre auszahlen!“ Mose, der im Haus den Pharaos aufgewachsen war, wusste, dass diese Aufgabe einem Himmelfahrtskommando gleich kam, dass er aus dem Hause nie mehr lebendig herauskommen würde. Mose wollte deshalb nicht gehen, aber Gott wollte und er gab ihm Zeichen, die ihn als Bote Gottes auszeichneten[18].

So folgen Zeichen jenen Menschen, die das Evangelium aller Kreatur predigen, Menschen die Gott als Speerspitze gegen den Feind einsetzen kann, um sein Reich zu bauen!

Die Zeichen folgen, sie gehen nicht voraus, man sieht sie häufig nur durch den Rückspiegel. Oft sieht man erst Jahre später, was das Gebet an Menschen verändert hat.

Frage?

Wie steht es also mit uns? Wollen wir immer noch Gottes Speerspitze sein? Wollen wir immer noch Gottes Reich in eine Welt hineintragen, von der die Bibel uns sagt, dass es das Reich Satans ist?[19] Ja, dann wissen wir auch, dass einige Trubels auf uns zukommen werden, vor denen wir uns nicht fürchten!

SK

https://christengemeinden.it/tag/apostelgeschichte/

 


[1] Apg.16,9

[2] Apg.16,17

[3] Apg.16,18

[4] Apg.16,21

[5] Stamps Studienbibel, Apg 16,23

[6] Röm 8,31

[7] Apg 16,25

[8] Apg 16,26

[9] Apg 16,27

[10] Apg 16,28

[11] Apg 16,26

[12] Apg 16,31-32

[13] Apg 16,33

[14] Stamps Studienbibel, Apg 16,6

[15] Apg. 16,14

[16] Markus 16,15

[17] Markus 16,16

[18] 2.Mose 4,8

[19] Apg 26,18

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