Wenn wir den Namen Gottes studieren, entdecken wir, dass es nicht um die richtige Aussprache des Namens, sondern um die Offenbarung des Charakters Gottes geht. Hier müssen wir etwas von der hebräischen Kultur lernen: Es ist wichtiger zu verstehen was der Namen bedeutet, was er den Menschen damals zu sagen hatte, als wie man den Namen aussprach.

Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: JHWH (יהוה), der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist meine Benennung von Generation zu Generation. (2.Mose 3,15)

Der „ICH BIN DA“

Mose wollte von Gott wissen, wie er heißt, welchen Namen er hat. Gott antwortete ihm nicht mit einem Namen (siehe obigen Vers). Aus der Antwort kann man heraushören, was ihm Gott sagen wollte: „Mose, warum fragst du wie ich heiße. Du kannst fragen wie die Person heißt, die dir gerade begegnet ist, weil es Millionen andere gibt. Aber Gott gibt es nur einen, keinen zweiten, keinen dritten, nur einen; und du fragst mich wie ich heiße? Glaubst du Mose, ich will mich von euch Menschen einreihen lassen, in einem Pantheon von tausenden Göttern? ICH BIN DER ICH BIN, ICH BIN DA. Neben mir gibt es niemand. Alles andere sind erbärmliche Götzen und keine Götter.“

Die Idee den Göttern Namen zu geben, entspringt einer polytheistischen Kultur, einer Welt, die sich die Götter im „do it your self“ Laden, nach Belieben selbst zurecht bastelt.

Aber da ist noch mehr im Namen Gottes verborgen, etwas Nahes, Tröstliches, Väterliches: ICH BIN DA. Er ist vielleicht für viele Menschen ein ferner, unnahbarer Gott. Das wollte er jedoch nie sein und so sagte er zu Mose, „ICH BIN DA“. Du brauchst dich nicht zu fürchten, weder vor dem Pharao zu dem ich dich sende, noch vor deinem eigenen Volk, das dich ablehnt, denn ICH BIN DA und werde in jeder Lebenssituation bei dir sein.

Viele Zeitgenossen erinnern sich erst dann, dass es Gott gibt, nachdem ihnen ein Unglück widerfahren ist: „Wo war Gott?“ fragen sie dann. Für diese Menschen, ist dies oft der einzige Moment im Leben, wenn sie sich an Gott erinnern um ihn anzuklagen. Da beeindruckt mich die Geschichte der neunjährigen Mirjam[i], die sich darüber freut, dass Gott bei ihr und ihrer Familie war, als sie vor dem IS flüchteten, und es beeindruckt mich noch mehr das Zeugnis namensloser Kinder im Irak und Syrien, die lieber den gewaltsamen Tod erlitten, als den Namen Gottes und Jesu zu verleugnen[ii].

Wie ist sowas möglich? Wer gibt diesen Kindern diese Überwinderkraft? Die Antwort ist: Der ICH BIN DA war da und gab ihnen göttliche Kraft und Stärke. Für gläubige Menschen ist der physische Tod der Übergang vom materiellen Leben ins geistliche, ewige Leben und nicht die absolute Katastrophe und das Ende des Lebens.

Hebräische Tradition im Umgang mit Gottes Namen

Im Deutschen kann man die vier hebräischen Konsonanten JHWH[iii] transkribieren. Da die Israeliten aus Ehrfurcht, diesen Namen nur im Tempel aussprechen durften, hat man die Kenntnis darüber verloren, wie dieser Name ursprünglich gesprochen wurde. Bis heute vermeiden gläubige Juden, den Namen Gottes auszusprechen und auszuschreiben.

Die Frage ist also, welche Vokale zu diesen Konsonanten gesprochen werden.

Die Vokalzeichen (im Hebräischen werden Vokale nicht geschrieben, wohl aber gesprochen) kamen in der hebräischen Textsprache erst später in Gebrauch. Jüdische Gelehrte führten ein Punktesystem ein, um die fehlenden Vokale in den hebräischen Konsonantentext einzufügen. Diese Maßnahme wurde notwendig, weil nur mehr eine Minderheit der Juden hebräisch sprach, und somit beim Vorlesen der Thora (Altes Testament), in der Synagoge, der Vorleser nicht mehr wusste, wie man die Wörter aussprach. So ergänzt man den hebräischen Text mit Vokalzeichen unter den Konsonanten. Beim Namen Gottes jedoch, fügten sie bewusst nicht die richtigen Vokalzeichen hinzu (JaHWeH), sondern andere Vokalzeichen (JeHWaH), um den Vorleser in der Synagoge daran zu hindern, dass er den Namen Gottes aussprach. Immer wenn JHWH im Text geschrieben stand, sprach man (heute auch noch) Elohim (also Gott) oder Adonai (Herr).

Gelehrte der hebräischen Sprache geben im allgemeinen „Jahweh“ als der wahrscheinlichsten Aussprache den Vorzug. Sie weisen darauf hin, dass die abgekürzte Form des Namens Jahweh, Jah ist: „Alles, was Atem hat, lobe Jah! Hallelu – Jah!“ (Psalm 150,6 Elb.) In diesem Vers haben wir Jah, die Abkürzung von Jahweh und das Hallelu-Jah, was „lobet Jah“ bedeutet[iv]. Somit dürfte die wahrscheinlichste Aussprache Jah–weh sein.

Aber wie gesagt, die Phonetik ist zweitrangig, wichtiger ist die Bedeutung des Namens, „ICH BIN DA“.

SK

info@christengemeinden.it


Hat Gott hat einen Namen?


[i]

Sat7 Miriam

 

[ii] http://www.pi-news.net/2014/12/bevor-sie-gekoepft-wurden-sagten-die-kinder-zu-isis-nein-wir-lieben-jesus/

[iii][iii] http://de.wikipedia.org/wiki/JHWH

[iv] Weitere Verse in denen Jah vorkommt sind: 2. Mose 15,2, Psalm 68,5. Die meisten Übersetzungen geben das Wort Ja mit HERR wieder. Nur die Elberfelder gibt es mit Jah wieder.

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