Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten.

Matthäus Evangelium 2,2

Die drei Sterndeuter aus Mesopotamien (dem heutigen Syrien / Irak) waren auf der Suche nach dem wahren Gottes Sohn. Sie kannten schon einiges aus ihrer eigenen Religion, aber damit waren sie nicht zufrieden. Denn sie hatten Hunger nach mehr, nach dem Echten, dem Lebendigen. Dann sahen sie den neuen Stern am Firmament aufleuchten und deuteten ihn als etwas Neues und sie folgten ihm. Ein neuer König sollte geboren werden, der den Menschen die ersehnte Gerechtigkeit und den Frieden bringen sollte. Das war ihre Hoffnung, in einer Welt voller Ungerechtigkeit. Dies war vor 2000 Jahren so und ist es heute in Syrien und dem Irak wieder. So kamen sie nach Jerusalem, der Stadt des Friedens (Salam), ins Königshaus, zu König Herodes. „Wo sollte der Königsohn schon geboren werden, wenn nicht im Königshaus“, dachten sie. Aber das Königshaus und die ganze religiöse Hauptstadt waren von der Nachricht, des „neugeborenen Königs“ bestürzt[i]. Schnell rief der König die Priester und Theologen zu Rate. Und sie wussten Bescheid, „in Bethlehem soll er geboren werden, so steht es in den heiligen Schriften.“ Volltreffer! Der König wusste nun, wo er seinen Rivalen ausschalten konnte und lies kurze Zeit später, vorsichtshalber alle Kinder unter 5 Jahren umbringen.

Die Sterndeuter indes wunderten sich, dass ein Königssohn nicht in der Hauptstadt, im Königspalast, geboren wird? Der König selbst, wusste nichts von seiner Geburt? Und die Gelehrten, die es wussten, gingen nicht hin, um ihm zu huldigen? Das kam ihnen spanisch vor und so zogen sie alleine weiter. Und siehe da, nachdem sie Jerusalem verlassen hatten, sahen sie den Stern wieder. War das nicht ein Wink des Himmels? Sie kamen so nach Bethlehem, der Stadt des Brotes, huldigten den „neuen König der Juden“, brachten ihre Geschenke und zogen heimlich weg aus dieser komischen Gegend. Sie hatten endlich gefunden, was sie suchten. Sie waren sehr zufrieden. In der „Stadt des Brotes“, so der Name Bethlehem, wurde ihr geistlicher Hunger endlich gestillt. Sie fanden Frieden und Gerechtigkeit.

Man kann heute die ganze Menschheit in diese drei Kategorien einteilen: Die Religiösen, die zwar das Wissen haben, aber nicht das Richtige tun. Die Politiker, die in erster Linie darauf bedacht sind, die politischen Rivalen aus dem Weg zu räumen und die hungrigen Menschen, die ihren Hunger stillen wollen.

Zu welcher Kategorie von Mensch gehörst du?

Weihnachten steht vor der Tür und so viel tiefe und aufrichtige Hoffnung keimt wieder auf. Komm nach Bethlehem, dem Haus des Brotes, dort wirst du den neugeborenen König der Juden finden, in aller Einfachheit und Bescheidenheit. Er, der Schöpfer des Universums ist hier Mensch geworden, um dich in eine ganz neue geistliche Dimension zu führen. Dort findest du keinen Religionsvertreter in Purpur und Seide gekleidet, dort findest du keinen Politiker mit viel Reden und Machtgehabe, dort ist kein Palast, kein Prunk, dort findest du ein Kind in Windeln gewickelt, in einem Stall, das auf dich wartet um mit dir Geburtstag, – Weihnachten – zu feiern.

[i] Mat. 2,3

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