„Und die Pforten des Hades werden sie nicht überwältigen.“
Matthäus 16,18
Resilienz – was ist das?
Resilienz ist die Fähigkeit, an Widerständen nicht zu zerbrechen.
Der Begriff ist in der Psychologie weit verbreitet. Menschen mit Resilienz „zerbrechen“ in Krisen nicht so schnell wie andere. Sie zeigen eine gewisse Robustheit, die in Krisen aller Art überlebenswichtig sein kann. Sie sind sozusagen unkaputtbar.
Die unkaputtbare, resiliente Kirche?
Die Gemeinde Jesu hat sich in den letzten 2000 Jahren trotz vieler Krisen und Verfolgungen als äußerst widerstandsfähig erwiesen. Wir wissen, dass die Christenheit seit ihren Anfängen im 1. Jahrhundert grausamsten Verfolgungen ausgesetzt war und dennoch überlebt hat und sogar gewachsen ist. Heute erleben wir „die größte Christenverfolgung aller Zeiten“. Diese beunruhigende Nachricht verbreitete kürzlich Open Doors, das sich für verfolgte Christen in über 70 Ländern einsetzt.
„Und die Pforten des Hades werden sie nicht überwältigen“
Jesus sprach davon, dass „die Pforten des Hades die Kirche nicht überwältigen“ werden. (Matthäusevangelium 16:18). Jesus richtet diese Worte an die weltweite Kirche, an „seine Ekklesia“, an alle Gläubigen zu allen Zeiten an allen Orten.
Die Worte verdeutlichen, dass die Kirche auch in schwierigen Zeiten fest und unerschütterlich ist. Wir dürfen deshalb optimistisch in die Zukunft schauen, im Bewusstsein, dass die Kirche immer bestehen bleiben wird, auch wenn sie unvollkommen, schwach und angreifbar ist.
Was bedeuten die “Pforten des Hades”
Ein Ort in Israel, den ich schätze, ist Banyas, das biblische Cäsarea Philippi. Meine Frau und ich waren schon zweimal dort. Jesus war dort mit seinen zwölf Jüngern, um ihnen eine unvergessliche Lektion zu erteilen.
Heute besteht der Ort aus Ruinen und archäologischen Ausgrabungen. Banyas ist vor allem für die Verehrung des griechisch-römischen Gottes Pan bekannt. In kanaanäischer Zeit fanden hier intensivere Formen des Götzendienstes, Orgien, okkulte Rituale und sogar Menschenopfer statt. Die auf einem Felsfundament errichteten Tempel wurden als „Götterfelsen“ bezeichnet.
Das Herzstück ist der ehemalige Kulttempel des Augustus, der in einer Höhle endete. Am Grund der Höhle befand sich die große Jordanquelle, aus der das Wasser floss. Das Wasser schien aus der Unterwelt zu fließen, weshalb die Menschen damals glaubten, dies sei das „Tor zum Hades“, der Unterwelt.
Genau an dieser Stelle stand Jesus, als er sagte: „Ich will meine Gemeinde bauen, und die Pforten des Hades sollen sie nicht überwältigen.“
Was meinte er damit?
Was heißt das für uns heute?
Hades war ursprünglich der Name eines griechischen Gottes, der über das Reich der Toten herrschte. Dorthin kommen alle Menschen, wenn sie gestorben sind. Im Neuen Testament ist der Hades das Reich der Toten. Jesus selbst wurde gekreuzigt, begraben und von den Toten auferweckt. Die Macht des Hades, des Todes, die bis dahin die ganze Menschheit im Griff hatte, hatte keine Macht über ihn. Er baut seine Kirche trotz Tod, trotz Verfolgung, denn selbst die Macht des Todes kann ihn nicht aufhalten.
Die Gemeinde Jesu ist das „lebendige Haus Gottes“. Wir beten Gott an und lassen uns in sein Reich einbauen. Und wir wissen, dass Satan und das Reich der Finsternis keine Freude an uns haben. Er wird versuchen, uns anzugreifen, aufzuhalten, zu verleumden und zu schwächen. Er will, dass wir entmutigt werden, Schwäche zeigen und uns von seiner Gemeinde/Kirche abwenden.
Umso wichtiger ist es zu wissen, dass “die Pforten des Hades”, in welcher Form auch immer, die Gemeinde nicht überwältigen können. Widerstandskraft und Ausdauer sind uns von Jesus verheißen, um sein Ziel, den Aufbau seiner Gemeinde, zu erreichen.
Ein Beispiel von Resilienz
Ein faszinierendes Beispiel für Resilienz findet sich in der Bibel, als der Heilige Geist Jesus in die Wüste führte, wo er vom Teufel versucht wurde. Diese Geschichte zeigt, wie Jesus trotz Versuchungen und Herausforderungen standhaft blieb und seine Mission fortsetzte. Es ist ein starkes Symbol für die Fähigkeit, Widrigkeiten zu überwinden und den eigenen Glauben und die eigenen Werte zu bewahren.
„Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde“ (Mt.4,1Lut).
Warum hat der Heilige Geist Jesus zum Teufel geführt?
„Damit er versucht würde.“
Warum war das wichtig?
Um seine Widerstandsfähigkeit, seine Resilienz zu demonstrieren und zu stärken.
Glaubst du, dass der Heilige Geist das auch heute noch mit uns macht?
Kuhn Stefan
